Die Welt scheint verrückt zu spielen. Ein Beispiel dafür ist die allen Fakten trotzende Genderideologie, die die zwei althergebrachten Geschlechter infrage stellt. Dabei ist und bleibt es nun einmal so, dass Mann und Frau zwingend notwendig sind, um für Nachwuchs (egal, welchen Geschlechts) zu sorgen.
Besonders Einfallsreiche haben sogar schon vorgeschlagen, dass man den neugeborenen Kindern keine Namen mehr, sondern Nummern geben soll, damit sie sich später, wenn sie wissen, welchem Geschlecht sie angehören wollen, für einen Namen entscheiden können. Wobei sich mir die Frage stellt: ist die Drei dann weiblich und der Acht männlich? Da kann man doch nur sagen: «Ach du grüne Neune!», oder wie es in Sprüche 17,12 lautet: «Besser einer Bärin begegnen, der die Jungen geraubt sind, als einem Narren mit seinem Unverstand.»
Tatsache ist zudem, dass mehr als 99 Prozent der Kinder entweder als Junge oder als Mädchen das elektrische Licht der Welt erblicken. Diese werden also nicht zu Jungs oder Mädels von ihren bösen konservativen Eltern erzogen, sondern sind es von Geburt an. Äusserst selten kommen dagegen Kinder auf die Welt, die sich tatsächlich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zuordnen lassen. Aber um diese Ausnahmefälle geht es den Gleichstellungsfanatikern der Genderideologie doch gar nicht. Ihnen geht es vielmehr um die Fälle, in denen sich Geschlechter – aus welchen Gründen auch immer – umwandeln lassen sollen. Es geht um gleichgeschlechtliche Liebe, Beliebigkeit in allen Bereichen und allen Dingen. Kurzum: Es geht um freiwillige Lebensweisen, um Gefühle, Einstellungen, Weltanschauungen, Meinungen und Empfindungen.
Dem Herrn sei dank leben wir in einem freien Land, und wer sich für einen gewissen Lebensstil entscheidet, der soll so leben, aber bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit und schon gar nicht mit hanebüchenen Forderungen, die Züge einer Gesinnungsdiktatur aufweisen (mehr dazu im Mitternachtsruf 2/18 – evtl. mit Link). O ja, vor lauter Angst, Minderheiten zu unterdrücken, lassen es Politik, Kirche und Gesellschaft mittlerweile zu, dass Minderheiten den Taktstock schwingen und Mehrheiten diskriminiert werden. Man redet von Toleranz, aber duldet keine andere Meinung. Man fordert Akzeptanz, aber beschimpft Mütter und Väter, denen die Familie und der Glaube an Gott noch heilig ist.
Mit aller Macht versuchen die Genderideologen unsere Kinder zu beeinflussen, indem sie diese mit einer Gender-Sexualkunde konfrontieren, die manch einem Erwachsenen die Haare zu Berge steigen lassen. Interessanterweise hat die Politik für solche Umerziehungsstunden Zeit, Lehrer und Geld zur Verfügung, wohingegen anderweitig Unterrichtsstunden ausfallen. Vielerorts können unsere Kinder zwar nicht mehr rechnen und schreiben, aber sie wissen wenigstens, dass es «ganz normal» ist, wenn ein Mann mit einem Mann ins Bett geht und sich vielleicht noch eine Frau dazugesellt. Von einer gegenseitig verpflichtenden ehelichen Verbindung, mit Worten wie Treue, Verantwortung, Verlässlichkeit und Vertrauen, hören unsere Kinder in den Schulen nichts mehr. Da aber die Gefahr besteht, dass zumindest in christlichen Elternhäusern dieses den Kindern noch vermittelt und auch vorgelebt wird, ist es natürlich das Bestreben des Staates, die Kinder in seine Obhut zu holen, um diese auf Staatslinie zu trimmen. Und dazu eignen sich Kindertagesstätten, Ganztagsschulen und dergleichen besonders. Die DDR und alle totalitäre Staaten lassen grüssen.
Die vermeintlichen Schützer und Rechtler der Genderideologie erscheinen wie ferngesteuert und fremdbestimmt, und sie merken nicht, dass es der Geist des grossen Durcheinanderbringers ist, der sie handeln, reden und wirken lässt (Eph 2,1–3). Rein menschlich gesehen stehen wir dieser rasanten und unaufhaltsamen Entwicklung machtlos gegenüber. Das kann uns ärgern, aber das Wichtigste ist, zu beten, selbst Stellung zu beziehen und unseren Kindern und Enkelkindern aufzuzeigen, was die Bibel lehrt. Vergessen wir nicht, Gott kommt trotzdem zum Ziel, wie Psalm 37,13 sagt: «Der Gottlose heckt Pläne aus gegen den Gerechten und knirscht gegen ihn mit den Zähnen; aber der Herr lacht über ihn; denn er sieht, dass sein Tag kommt.»