Aus des Herrn Jesus eigenem Mund hörten es Seine Jünger: «Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin» (Joh 14,3). Das war für sie eine gewaltige Verheissung und ein starker Trost. Obwohl sie auf diese Abschiedsstunde vorbereitet wurden, waren sie bei der Himmelfahrt dennoch konsterniert, als Jesus in Seiner Schwerelosigkeit vor ihnen entschwebte, die Wolke der Herrlichkeit (die Schechina) Ihn ihren Blicken entzog und zum Himmel emporführte. Von dort wird Er uns zur Entrückung abholen. So lesen wir es in 1. Thessalonicher 4,16-17: «Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.» Welch eine herrliche Zukunft wartet auf die Kinder Gottes – bei dem Herrn zu sein allezeit! Dorthin wollen wir unsere Gedanken und Herzen vorausschicken! Seine Rückkehr soll uns weder unvorbereitet finden noch erschrecken. Die Hoffnungsflamme in uns soll stets lebendig und brennend sein, indem wir Ihn freudig erwarten! Jesus selbst mahnt uns: «Von dem Tage aber und von der Stunde weiss niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater» (Mt 24,36).
Schon die erste Christengemeinde erwartete ihren Herrn in Bälde. Seither sind bald 2.000 Jahre vergangen – und der Herr ist nicht gekommen. Nur der Unglaube sagt, der Herr kommt noch lange nicht. Der Ruf «Maranatha» (Unser Herr, komm!) ist in der Gemeinde Jesu jedoch nie völlig verstummt. Jesus wollte und will, dass Seine Nachfolger Ihn in innerer Bereitschaft zu jeder Stunde froh erwarten. Der Feind aber will uns durch mancherlei Tricks davon ablenken. Er versucht, uns schläfrig zu machen oder zur Sünde und zum Abfall zu verführen. Darum bitten wir um Weisheit und Gnade, um die Gefahren zu erkennen und in Jesu Namen abzuweisen, was Ihm missfällt.
Auch die Zeichen der Zeit wollen wir anhand Seines Wortes verstehen lernen. Jesus gibt Seinen Kindern zur Orientierung Positionslichter in Seinem Wort. Wenn wir uns daran halten, müssen wir nicht befürchten, den sicheren Hafen am jenseitigen Ufer zu verpassen.
Viele Hindernisse und Fallstricke gibt es auf dem Glaubensweg. Aber der Herr ist treu und steht Seinen Kindern bei. So versichert uns 2. Petrus 2,9: «Der Herr weiss die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber festzuhalten für den Tag des Gerichts, um sie zu strafen.» Die zweite Hälfte dieses Wortes, die ernste Warnung, darf aber nicht unerwähnt bleiben, denn schrecklich wird die Zukunft derer sein, die bei der Entrückung Seiner Brautgemeinde zurückbleiben müssen. Darum die Mahnung in 1. Johannes 2,28: «Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt.» Bleiben wir treu an Seinem Wort und Seinen Verheissungen! Der Lohn wird herrlich sein! Wir wollen über Bord werfen, was uns behindert, damit wir nicht das Ziel und die Krone des Lebens verfehlen, weil wir uns an die Welt und ihre Verlockungen haben binden lassen.
Alle Leidensproben sind im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit kurz und vom Herrn genau abgewogen. Es widerfährt uns nur das, was für uns gut und heilsam ist. Halten wir unentwegt fest: Der Herr kommt bald! Möge Er uns in brennender Liebe zu Ihm, voller Wachsamkeit, im Gebet und für Ihn beschäftigt antreffen! Als Kinder Gottes wollen wir uns immer wieder gegenseitig ermutigen, in dem uns verordneten Glaubenskampf nicht nachzulassen! Wer zur Brautgemeinde Jesu gehören will, darf nicht untätig warten bis zu Seiner Rückkehr, sondern sollte in Seinem Weinberg arbeiten! Möge Er uns bei Seiner sehr nahen Wiederkunft als Seine treuen Diener vorfinden!