Die letzte Bitte der Bibel (Teil 3)

«Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20).

Als die Gemeinde Jesu im Römischen Reich wuchs und sich ausbreitete, setzte in der Christenheit auch schon bald ein allgemeiner Abfall ein. Davor hatten die Apostel zuvor schon gewarnt und im Zusammenhang damit auf die bevorstehende Rückkehr des Herrn Jesus aufmerksam gemacht. Im Laufe der Jahrhunderte schenkte Gott jedoch neue Erweckungen und Reformationen. Heute sehen wir uns mit den gleichen – und vielleicht noch stärkeren –Verleugnungen biblischer Lehren und der Hinwendung zu dämonischen Lehren konfrontiert (1.Tim 4,1). 

Die ersten Jahrhunderte n.Chr. waren überdies von Verfolgungen der Juden und Christen gekennzeichnet. Dies war im Römischen Reich immer wieder der Fall, bis im 4. Jahrhundert Konstantin der Grosse an die Macht kam. 

Heute werden wieder um die 200 Millionen Christen in ungefähr 60 Ländern verfolgt. Die Verfolgungen und Nachteile, denen Christen in vielen kommunistischen, diktatorischen und islamischen Ländern des Nahen und Fernen Ostens ausgesetzt sind, sprechen Bände. 

Im 1. Jahrhundert bestand auch bereits ein allgemeiner Hass gegenüber dem jüdischen Staat; immer wieder schien die Bedrohung apokalyptische Ausmasse anzunehmen, und schliesslich wurde der Judenstaat zerstört und das Volk Israel zerstreut. Heute, fast 70 Jahre nach der Staatsgründung Israels, ist diese Bedrohung wieder massiv vorhanden. Es findet ein weltweiter politischer Kampf gegen Israel statt. Und so wie damals Christen begannen, Israel abzulehnen und die Ersatztheologie entwickelten, ist es heute wieder.

Es scheint ganz so, als bilde unsere Zeit in allen Teilen eine Parallele zu der Zeit des ersten Kommens Jesu, und in gewisser Weise muss das auch so sein, weil damit die Bühne für den grandiosen, endgültigen Auftritt des Herrn aller Herren vorbereitet wird. – «Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20).

Die Wiederkunft Jesu wird uns die Einlösung aller Seiner Verheissungen bringen – es ist, wie wenn ein Vertrag eingelöst wird, oder wie ein Vater seinem Kind gegenüber ein Versprechen einlöst, worauf dieses sehnsüchtig wartet. Wie ein Kind im Advent auf Weihnachten wartet und sich freut, wenn dieser Tag endlich da ist, so ist dann für uns der ersehnte grosse Tag gekommen. Das Warten wird ein Ende haben. «Meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur andern» (Ps 130,6).

Die Wiederkunft Jesu wird den endgültigen Sieg über Satan, Sünde und Tod bringen. Noch ist in dieser Welt «der Teufel los» (vgl. Eph 6,12), noch ist die Herrschaft Christi nicht sichtbar. Aber wenn Jesus wiederkommt, wird Er die Herrschaft vor aller Augen ausüben und Satan wird gebunden werden. Paulus schreibt den Gläubigen in Ephesus: «Ihr hattet euch nach den Massstäben dieser Welt gerichtet und wart dem gefolgt, der über die Mächte der unsichtbaren Welt zwischen Himmel und Erde herrscht, jenem Geist, der bis heute in denen am Werk ist, die nicht bereit sind, Gott zu gehorchen» (Eph 2,2). Diese Macht wird dann endgültig gebrochen. 

Ja, der Teufel hat die Gewalt über alle Menschen, die sich Gott nicht in Jesus Christus unterstellen. Er beeinflusst sie und gebraucht sie für seine Sache, um immerzu Schaden anzurichten. Satan ist das eigentliche Zeitproblem, das diese Welt in allen Bereichen zu spüren bekommt. Dazu nur einige Stichworte: Terror, Hass, Untreue, Abfall von christlichen Werten, grenzenloser Egoismus, Habgier, Süchte, zunehmender Widerstand gegen Gott. 

Der Krieg in Syrien dauert jetzt bereits über sechs Jahre und hat bisher fast eine halbe Million Tote gefordert und 45 % der Bevölkerung sind auf der Flucht. Und die Weltmächte sind hilflos, geradezu gelähmt, oder haben selbst unaufrichtige oder egoistische Absichten. Sie sind alle vom Bösen gesteuert, und deshalb kommt die Welt nicht zur Ruhe. Da können wir nur beten: «Amen; komm, Herr Jesus!» Er hat den Fall Satans ja bereits prophetisch angekündigt, als Er noch auf Erden war: «Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen» (Lk 10,18; vgl. Offb 12,7–9).

Die Wiederkunft Jesu bringt daher auch die Welt unter Seine Gerechtigkeit, unter Seine Herrschaft und zu Seinem Frieden. Die Menschheit träumt von weltweitem Frieden, von Nahrung für alle, von ausgleichender Gerechtigkeit. Internationale Organisationen haben sich das auf die Fahne geschrieben, geben Milliarden dafür aus, halten unendliche Sitzungen und geben Resolutionen heraus – und erreichen doch fast nichts.

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
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