Text vorlesen (computergeneriert)
Wirf auf den Herrn, was dir auferlegt ist, und er wird dich erhalten; er wird niemals zulassen, dass der Gerechte wankt!
Psalm 55,23
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
Matthäus 6,25

In Hamburg gibt es ein sehr populäres Theater. Als Kinder durften wir ab und zu die Aufführungen im Fernsehen anschauen. Es ist das «Ohnsorg-Theater». Die Stücke sollten aufheitern und die Sorgen für einen Moment vergessen lassen. Doch meistens waren diese am Ende von drei Akten wieder präsent.

Der preussische König Friedrich der Grosse liess im 18. Jahrhundert ein Sommerschloss in Berlin-Brandenburg errichten. Es hiess Sanssouci: «Ohne Sorge». Es sollte ein Ort werden, an dem man von der Sorge entspannen konnte. Dort wurde er nach seinem Tod auch bestattet.

Sven Hedin sagte einmal: «Von allen Sorgen, die ich mir machte, sind die meisten nicht eingetroffen.»

Sorgen beunruhigen. Sie können uns den Schlaf rauben, die Nerven belasten, unglücklich und sogar krank machen. Sorgen kosten Energie. Die Angst vor dem Kommenden, die Trauer über das Vergangene können verrückt machen. Wer von Sorgen beherrscht und bestimmt wird, sieht keine guten Tage. Leider wählen die meisten Menschen die falschen Orte, um ihre Sorgen loszuwerden.

Christen haben es da leichter. Die Ungläubigen müssen selbst Sorge tragen, Vorsorge treffen, alles im Blick haben, jede Eventualität berücksichtigen, Absicherungen schaffen. Der Christ darf seine Anliegen und Sorgen vertrauensvoll auf den Herrn werfen. Ein Pfarrer sagte: «Werfen muss man können.» Werfen, nicht legen, sich radikal trennen, loswerden ist die Lösung.

Wir müssen unsere Sorgen nicht behalten. Wir können sie bei Gott loswerden. Er ist die beste Adresse dafür. Aber das ist ein Glaubensakt. Anhand dreier Beispiele ermutigt uns der Allmächtige, dass er für uns sorgt und das eigene Sorgen vergeblich ist.

Die Vögel, sie säen und ernten nicht und Gott versorgt sie doch.

Sorgen verlängern das Leben nicht um einen Meter, aber sie können es sehr wohl verkürzen.

Die Lilien des Feldes kümmern sich nicht um ihr Aussehen, und doch sind sie schöner als Salomos Pracht.

Wie bereits erwähnt, Sorgen auf den Herrn zu werfen, ist ein Glaubensakt. Es hat mit einer Entscheidung zu tun und mit praktischem Loslassen. Man darf im Glauben die Sorgen loslassen und Vertrauen fassen. – Wollen wir es heute mutig wagen?