Ewige königliche Herrlichkeit in unendlichen Welten und die Enge einer Futterkrippe mitten im Stallgeruch, wie passt das zusammen?
Die Ereignisse um die Geburt Jesu gehören zu den eindrücklichsten, durch die uns Gott seine Liebe offenbart. Jesus ist von Anfang, sein Ursprung von Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit. Er ist selbst der Ursprung aller Dinge. In der Offenbarung 21,6 lesen wir, dass er das Alpha und das Omega ist, der Anfang und das Ende, der Ursprung und das Ziel (NeÜ). Durch ihn sind die Welten geschaffen (Hebr 1,2; Kol 1,16). Er trägt und erhält alle Dinge (Hebr 1,3). Alles hat seinen Bestand in ihm (Kol 1,17). Jesus sagte: «Ehe Abraham wurde, bin ich» (Joh 8,58).
Und nun ist der ewige Sohn Gottes bereit, ein hilfloses Menschenkind zu werden, das wie alle anderen Kinder in Windeln liegt, abhängig von Menschen ist und Fürsorge sowie Pflege wie jedes andere Baby benötigt, dem man die Windeln wechseln muss. Der Schöpfer hängt an einer Nabelschnur.
Jesus ist willig, die ewige Herrlichkeit zu verlassen, sich seiner Göttlichkeit zu entäussern, Menschengestalt anzunehmen und als Baby unter seiner Kreatur geboren zu werden (Phil 2). Er, durch den alle Welten geschaffen sind, wird wie sein Geschöpf. Der von Ewigkeit her ist, unterwirft sich der Zeit. Der als Gott allmächtig ist, wird ein hilfloses Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.
Was muss nur in der Ewigkeit, als der Vater und der Sohn den Plan der Erlösung besprachen, im Sohn vor sich gegangen sein, dass er bereit war, diesen Weg zu gehen? Welch eine Liebe hat uns der Vater entgegengebracht! Zu welch einer Erlösungstat war Jesus bereit! Hier fehlen einem die Worte. Man kommt gedanklich an seine Grenzen und kann es kaum fassen, was da geschehen ist. Das ist auch, was 2. Korinther 9,15 auf den Punkt bringt: «Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!»
Sollten wir nicht unser ganzes Vertrauen in einen Heiland setzen, der so etwas tut? Sollten wir ihm nicht unser Leben anvertrauen? Können wir nicht beruhigt sein in Situationen, die wir nicht verstehen? Sollten wir nicht mit einstimmen in das Lob der Engelwelt, die bei der Geburt Jesu verkündigte:
«Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge des himmlischen Heeres, das Gott lobte und sprach: Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf der Erde, an den Menschen ein Wohlgefallen!» (Lk 2,13-14).