Es kann vorkommen, dass sich auf unserer Büroetage bis zu drei Babys aufhalten. Die Väter und Mütter sind Mitarbeiter. Wenn die Mütter auch ins Büro kommen müssen, für Dinge, die sie nicht von zu Hause aus erledigen können, dann bringen sie ihre Kleinen mit.
Alle Mitarbeiter sind den Babys wohlgesinnt. Sobald eines zu weinen anfängt, wenden sich gleich mehrere dem Kind zu. Man fasst seine Händchen, streichelt über die Wangen und sagt etwas Liebevolles. Man kann einem hilflosen Kind nichts anderes als Erbarmen, Liebe und Herzlichkeit entgegenbringen. Das ist ein klitzekleines, schwaches Abbild des liebenden und sich über uns erbarmenden Vaters im Himmel, der sich uns in seiner Gnade zuwendet. Von Martin Luther ist folgendes Gebet überliefert:
«Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mit Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuhe, essen und trinken, Haus und Hof, Frau und Kinder, Acker, Vieh und alle Güter; mit allem, was nottut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt, in allen Gefahren beschirmt und bewahrt; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohne all mein Verdienst und Würdigkeit; für all das ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewisslich wahr!»
Wie ein Vater hinter seinen Kindern steht und sich ihrer erbarmt, so steht Gott hinter seiner Gemeinde. Dieser Tage erhielt ich einen wunderschönen Spruch: «Was vor dir liegt, wird niemals grösser sein als Gott, der hinter dir steht.»