Durch Streit entsteht eine unsichtbare Mauer zwischen zwei Menschen. Als Gläubige sollen wir aber danach trachten, dem anderen zu vergeben und uns zu versöhnen, damit die Mauer wieder abgebaut wird. Und damit keine bittere Wurzel in uns wachsen kann, sollten wir mit der Versöhnung nicht allzu lange warten – auch wenn dies bedeutet, als Schuldloser auf den anderen zuzugehen!
Vergeben heisst auch, das Unrecht, das mir zugefügt wurde, zu vergessen, beziehungsweise nicht alte Wunden zu lecken. Gott wirft unsere Schuld ins tiefste Meer, wo sie bleiben soll. Und er erwartet von uns das gleiche Verhalten. Nach der Versöhnung sollen wir daher nicht wieder fischen gehen, sondern etwas ganz Neues aufbauen.
Vergeben heisst aber nicht, dass wir die Schuld ignorieren und einer Aussprache aus dem Weg gehen. Nein, wir sollten ganz klar die biblischen Richtlinien befolgen. Wenn wir versäumen, den Dialog zu suchen, und uns nicht um die Bereinigung in dieser Beziehung bemühen, bleibt im Herzen des Unschuldigen Bitterkeit zurück. Und diese kommt mit Sicherheit bei einer anderen Gelegenheit wieder hoch. Damit gibt es nicht nur neue Unstimmigkeiten, sondern auch alte, nie bereinigte Probleme werden noch schlimmer.
Darum noch einmal: Wenn durch irgendetwas eine Barriere zwischen mir und dem Nächsten entstanden ist, müssen wir (so rasch als möglich) die Versöhnung suchen.
Markus Steiger