SgM 12-28

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SgM 12-28

Ich glaube, dass es eine der wunderbarsten Eigenschaften Gottes ist, dass er uns von sich aus immer wieder entgegenkommt. Er sucht tausend Mal den Anknüpfungspunkt. Von ihm geht alles Heil aus. «Darum harret der Herr, dass er euch gnädig sei, und hat sich aufgemacht, dass er sich euer erbarme …» (LUT).

Er suchte Jakob wieder auf und hielt an seinen Verheissungen fest. Er begegnete Israel in der Wüste 100-mal aufs Neue. Er schenkte in der Richterzeit immer wieder neue Befreier. Er war es, der die Propheten berief und nicht müde wurde, Israel zu begegnen. Jeremia konnte zum Beispiel sagen:

«Diese 23 Jahre hindurch ist das Wort des Herrn an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, indem ich mich früh aufmachte und immer wieder redete, aber ihr habt nicht gehört» (Jer 25,3).

Und Jesaja bezeugt in unserem Vers, dass der Herr darauf harrt, gnädig zu sein, dass er sich aufgemacht hat, sich ihrer zu erbarmen.

Jesus war der Höhepunkt der Begegnung Gottes für sein Volk. Wie viele Male haben seine Jünger ihn enttäuscht, doch er liebte sie bis ans Ende und gab ihnen einen weltweiten Auftrag.

Gott hielt trotz aller Widerstände und Sünden durch alle Gerichte hindurch an seinen Berufungen fest und ging Israel immer wieder nach. Obwohl sie ihn ablehnten und verwarfen, hält Gott daran fest, ihnen in Verbindung mit der Wiederkunft Jesu neu zu begegnen, ihnen ihre Blindheit zu nehmen und sie zu erlösen. Das Gericht ist zeitlich, die Blindheit eine Periode, doch am Ende werden die Liebe, die Verheissungen und die Treue Gottes siegen. Was für eine Ermutigung!

Kann ich zählen, wie oft ich versagt habe? Weiss ich noch, wie viele Male ich enttäuscht habe? Wie viele Fehler ich begangen habe? Ist mir bewusst, wie oft ich den Heiligen Geist betrübte, durch Sünde, Fehlverhalten, falsche Entscheidungen, Hartherzigkeit und mangelndem Vertrauen? Wie oft hat mein Gewissen sich gerührt und geschmerzt? Und nie hat der Herr mich verworfen. Er ist immer wieder neu gnädig gewesen. Sicherlich ging es durch Erziehung und Ermahnungen, aber er hörte nie auf, gnädig zu sein und zu dem zu stehen, wozu er berufen hat.

Wohl allen, die seiner harren. Wir haben allen Grund, weiter zu vertrauen. Und das liegt nicht in uns und unseren Errungenschaften, sondern in seiner Liebe und Treue. Auch wenn wir von uns enttäuscht sind – er enttäuscht nie!