SgM 12-13

SgM 12-13

Wir erhielten von Bekannten eine Weihnachtskarte. Das Weihnachtsbild auf der Titelseite gefiel uns nicht besonders. Es war zu skurril, nicht so schön gezeichnet und die Proportionen passten nicht zueinander. Schon hat man seine Vorurteile: «So was zu Weihnachten?» «Das passt doch gar nicht richtig.» «Was die sich heute als Weihnachtsbilder ausdenken.» «Die Maler haben aber seltsame Ideen.» Usw.

Dann drehte ich die Karte um und wollte wissen, wer das gemalt hatte. Dort stand: «Brit Grotterud Skotland, Mundmalerin. MFK Mund- und Fußmalende Künste Verlag». Wie wurden wir doch beschämt. Und ich bekannte das sogleich dem Herrn in meinem Herzen.

König Ahas verkannte das Angebot Gottes und stellte sein Handeln fromm infrage. Er wollte kein Zeichen. Er traf ein Vorurteil. Daraufhin wurde ihm das Zeichen kundgetan, dass eine Jungfrau schwanger werden sollte.

Die Verwandten von Elisabeth verkannten ihre Entscheidung und trafen ein Vorurteil aufgrund der Tatsache, dass niemand sonst in der Verwandtschaft den Namen Johannes trug. Sie alle wurden beschämt, weil sie nur auf das Sichtbare schauten und Gott nicht zutrauten, einen ungewöhnlichen Weg zu gehen. Doch der Herr durchbricht Traditionen.

Vorurteile sind die schlimmsten Urteile, die man fällen kann, weil man bereits vorverurteilt, bevor man die Sachlage überhaupt richtig kennt. Man fällt bereits ein Urteil, ohne zu prüfen, abzuklären und ohne Fakten zu verwenden. Vorurteile stimmen zumeist nicht und führen zu unsympathischen Gefühlen bis hin zur Ausgrenzung und Diskriminierung des anderen.

«So urteilt nicht irgendetwas vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Überlegungen der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden sein Lob werden von Gott» (1Kor 4,5).