SgM 11-09

SgM 11-09

Was ist die grösste Kraft, die uns umgibt? Die Atomkraft? Die Anziehungskraft (Schwerkraft)? Die Kraft des Teilchenbeschleunigers in Genf? Oder vielleicht der Schaufelradbagger 288, der täglich 400000 Kubikmeter Erdreich umwälzt? Für diese Menge würden 40000 Arbeiter gebraucht. Wie ist das mit der Flugkraft? Die Antonow An-225 kann 250 Tonnen Zuladung aufnehmen und damit starten …

Die in Römer 1,16 bezeichnete Kraft wird als «Kraft Gottes» erklärt. Dabei handelt es sich um eine Kraft, der nichts gewachsen ist, die jedes Hindernis durchbricht, der nichts zu schwer ist und die alles überwindet. Es ist die Kraft, die dem Teufel die Macht über den Tod genommen hat, die den Tod durchbrochen und die Sünde besiegt hat. Diese Kraft Gottes offenbart sich im Evangelium Jesu und kann jeden retten, der an ihn glaubt. Die Welt, die Sünde, der Tod und der Teufel müssen alle Menschen loslassen, die zum Glauben an Jesus kommen.

Diese Kraft ist uns zum beständigen Heil geworden, d.h., sie trägt uns auch heute. Wir dürfen uns auf sie berufen, wenn wir uns schwach fühlen. Sie hebt uns auf, wenn wir gefallen sind. Sie ermutigt und gibt uns Sicherheit. Diese Kraft ist unser Beistand und unsere Stütze. Diese Kraft trägt uns zum Ziel. Sie wird die Gläubigen aus den Toten auferwecken und verwandeln und die noch Lebenden entrücken. Diese Kraft ist heute und jetzt da. Wir dürfen uns glaubend auf sie berufen.

Diese göttliche Kraft sollte uns aber auch Ansporn sein zum Bekenntnis: «Ich schäme mich des Evangeliums nicht.» Paulus lebte unter römischer Herrschaft. Die Römer waren stolz auf ihre Macht, sie rühmten sich ihrer und beherrschten die damalige Welt. Jeder, der ein Herold (Vorform eines Diplomaten) des römischen Staates war, konnte stolz darauf sein. Eine Botschaft des Kaisers wurde sofort und mit Hochachtung weitergegeben und bekanntgemacht.

Früher gingen auch bei uns die «Bekanntmacher» mit einer Glocke in der Hand oder einer Art Trompete durch die Dörfer. Dann kamen die Menschen zusammen, um sich die Bekanntmachungen des Bürgermeisters oder der Stadtverwaltung anzuhören und sie umzusetzen. Ein solcher Herold war Staatsangestellter und stolz auf seinen Beruf.

Als Christen haben wir keinen Grund, uns der Kraft Gottes zu schämen. Es ist die wichtigste Botschaft. Sie verändert am meisten und hat die grösste Kraft. Sie bringt Menschen aus der Zeit in die Ewigkeit. Nehmen wir deshalb auch die Ermahnung an:

«Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel» (Lk 9,26).