SgM 10-25

SgM 10-25

Drei deutliche Aussagen werden hier gemacht.

1. Dass der «Tag der Heimsuchung» kommt. Das ist der Tag, an dem Gott öffentlich in das Geschehen dieser Welt eingreift und eine ungläubige und ihn lästernde Welt heimsucht (vgl. Lk 19,44). Darum übersetzt Karl-Heinz Vanheiden: «… wenn er einmal in ihr Leben eingreift.»

2. «… worin sie gegen euch als Übeltäter reden.» Die Menschheit hat es immer und zu allen Zeiten getan. Aber in der Endzeit wird es zunehmen, dass eine gottlose Welt nicht nur über Christen lästert, sondern sie sogar als Übeltäter darstellt. Sie verdrehen gut in böse und böse in gut. Christen werden als gesellschaftsfeindlich und schädigend dargestellt. Sie würden die Mitmenschlichkeit und die Toleranz behindern.

Ein Beispiel dafür ist der Fall Läderach, in der Schweiz: Die Fluggesellschaft Swiss beendete die Zusammenarbeit mit Läderach im November 2019. Grund sind Berichterstattungen über Johannes Läderach und dessen Vater Jürg, wonach die beiden Chocolatiers sich für den Schutz des Lebens und für die Ehe und Familie engagieren. Das ging einigen Leuten offenbar zu weit.

3. «… und dass ihr euren Wandel unter den Nationen ehrbar führt, damit sie, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung.» Wir werden weder aufgerufen, uns zu verteidigen noch zu grämen, sondern einen guten Wandel zu führen. Das redet mehr als Predigten. Wir werden angeschaut und das schlägt zum Zeugnis aus. Die Hilfsbereitschaft und der Trost, den Christen spenden, ihr uneigennütziger, freundlicher Umgang mit ihren Mitmenschen hat schon immer vieles bewirkt. Auf die grosse Trübsal bezogen, in der jeder nur an sich denken wird, wird der Wandel der Gläubigen manche dazu bringen, sich zu bekehren.

Ein gutes Zeugnis gebraucht Gott, um harte Herzen aufzuweichen. Warren Wiersbe schreibt in seinem Bibelkommentar von einem nordamerikanischen Indianer-Häuptling, der einem leitenden Christen an einem Treffen zwischen Weissen und Indianern sagte:

«Bruder, uns wurde berichtet, dass du zu den Weissen an diesem Ort gepredigt hast. Diese Menschen sind unsere Nachbarn. Wir kennen sie. Wir werden eine Weile warten und sehen, welchen Effekt deine Predigt auf sie hat. Wenn wir sehen, dass sie ihnen guttut, sie ehrlicher macht und sie dadurch die Indianer weniger betrügen, dann werden wir erneut in Betracht ziehen, was du gesagt hast.»

Wir können bereits heute viel daraus lernen: Liebe ist der geheimnisvolle Schlüssel, mit dem die Widerstände der Hölle durchbrochen werden.