SgM 10-22

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SgM 10-22

Der Psalmist befand sich im Netz, doch seine Augen waren auf den Herrn ausgerichtet.

Wegen der Coronakrise hatte sich ein flächendeckendes Netz der Angst und Betroffenheit über die Erde ausgebreitet. Viele waren in diesem gefangen und fühlten sich wie eine Fliege im Spinnennetz oder wie ein Fisch im Fangnetz. Sie zappelten nur noch in Hilflosigkeit und Unruhe. Die meisten Augen waren auf die Not gerichtet. Die Menschen waren verunsichert und gerieten in Panik.

Als Christen sind wir zwar nicht gleichgültig, doch unsere Augen dürfen auf den Herrn und auf einen guten Ausgang gerichtet sein, auch wenn die Not uns selbst betrifft. An Jesus Gläubige werden immer aus dem Netz herausgeführt. Der Hebräerbrief ruft auf, auf Jesus zu schauen: «hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens» (Hebr 12,2). In Hebräer 2 heisst es, dass der Erdkreis Jesus unterworfen ist und wir auf den Herrn sehen dürfen. Petrus spricht über die letzte Zeit. In dieser kommt es vermehrt zu Notzeiten. Die letzte Zeit ist auch ein solches Netz, das Gefahren mit sich bringt und viele Menschen treffen wird. Doch nun spricht Petrus zu Christen nicht vom Ende der Welt oder davon, dass wir in diesen Ereignissen nicht mehr aus noch ein wüssten oder gar untergehen würden. Er spricht nicht von Verzweiflung und angstvoller Betroffenheit, sondern vom Gegenteil.

In der letzten Zeit werden Glaubende durch Gottes Macht bewahrt. Und nicht nur das, sie werden gerettet. Wo viele andere untergehen, werden sie vom Herrn herausgeholt. Nicht immer körperlich, aber ganz sicher dem Geist und der Seele nach. Doch noch auf etwas anderes macht Petrus aufmerksam: auf den Glauben: «… die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung.» Gottes Macht ist da, aber unser Glaube ist gefragt. Glaube jedoch kann sich nur in Herausforderungen bewähren. Bei schönem Wetter ist eitel Sonnenschein, doch wenn Wolken und Stürme aufziehen, dann muss sich wahrer Glaube zeigen. Es ist nicht gesagt, dass wir vor Not bewahrt werden, aber durch den Glauben ruhen wir in Gott und geraten nicht in Panik.

«Brauchst du Kraft? Bei ihm ist Stärke! Brauchst du Hilfe? Er ist da! Er wird nie sein Kind verlassen, nein will bei der Hand dich fassen! Fürchte nichts, er ist ganz nah!»
Unbekannt