SgM 10-20

SgM 10-20

Es gab treue Freunde, die sich in Davids schwerster Lebenssituation (Verfolgung und auf der Flucht vor seinem eigenen Sohn Absalom) als seine Mitteilhaber der Leiden und Mitknechte bewährten und nicht von seiner Seite wichen.

«Friedrich von Bodelschwingh war adeliger Herkunft und von Haus aus vermögend. Er hatte eine persönliche Beziehung zum damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck. Auch mit Baron Rothschild stand er in Kontakt, der ihn unterstützte. Sein Jugendfreund war der Kronprinz und spätere deutsche Kaiser Friedrich Wilhelm III.

In Paris befanden sich zu jener Zeit 100000 deutsche Gastarbeiter. Die meisten von ihnen arbeiteten als Strassenkehrer und Lumpensammler und lebten verwahrlost. Bodelschwingh mischte sich unter sie und war bald bekannt als der ‹Gassenkehrer-Pastor› oder als ‹Pastor der Lumpensammler von Paris›.»
Michael Kotsch, Helden des Glaubens, Band II

In unserem Abschnitt aus dem Philipperbrief geht es um verschiedene Personen, die sich an die Seite von Paulus stellten, mitarbeiteten, mitkämpften und mitteilnahmen am Dienst für das Evangelium. Ihnen war nur wichtig, das zu tun, was dem Reich Gottes diente.

1. Diese Leute waren für Paulus eine «Freude und Krone». Es gibt kaum etwas Beglückenderes, als dass Geschwister zusammenhalten und mit- und füreinander im Dienst für die Sache des Herrn stehen. Paulus ermutigt sie als Geliebte, fest im Herrn stehen zu bleiben, denn er weiss, dass dies vom Feind immer angefochten wird. Sie mögen in ihrer Verantwortlichkeit und Mitarbeit nicht nachlassen und dabei im Herrn gegründet bleiben. Er nennt sie «Geliebte», weil sie mit ihrer Hingabe bewiesen, dass sie den Herrn lieben.

2. Zwei Mitarbeiterinnen, Evodia und Syntyche, werden dazu aufgefordert, im Herrn gleichgesinnt zu sein. Offenbar hatten sie eine Auseinandersetzung. Das ist schädlich für den Dienst. Nur miteinander kann man Ziele erreichen. Darum ist es wichtig, von sich selbst weg auf den Herrn zu schauen, um von ihm zu lernen. Sie sollen in dem Herrn gleichgesinnt sein und die persönlichen Zwistigkeiten hinter sich lassen. Gleichzeitig jedoch wird ihnen bestätigt, dass sie mit Paulus für das Evangelium gekämpft haben. Es wird nicht gesagt, wie sie es taten, weil es nicht so wichtig ist, aber dass sie es taten, ist wichtig.

Paulus fordert den Bruder auf, diesen Frauen beizustehen (Phil 4,3). Frauen sind demnach nicht bloss irgendwelche Hilfen, die man kaum zu würdigen braucht, die nur so ein wenig mitlaufen. Nein, sie sind ebenfalls Kämpferinnen für das Evangelium.

3. «Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht …» Um wen es sich dabei handelt, ist nicht sicher. (Vielleicht, weil wir alle gemeint sein sollen?) Was jedoch über ihn festgestellt wird, ist wichtig. Er wird als Mitknecht bezeichnet, wörtlich «mein echter Jochgenosse». Es handelt sich um jemanden, der sich mit in das Joch einspannen lässt, eins macht, mitzieht und von Herzen dabei ist.

4. Clemens wird noch besonders erwähnt. Über ihn ist zwar weiter nichts bekannt, doch die Erwähnung zeigt, dass er als Mitarbeiter herausstach und als solcher anderen vor Augen stand. Er war nicht nur Mitläufer, sondern eine Person, die mitzog. Und auch die wenig Genannten stehen Gott vor Augen.

5. Dann werden «die übrigen Mitarbeiter, deren Namen im Buch des Lebens sind» erwähnt. Weil die Namen dieser Geschwister im Buch des Lebens standen, war es ihnen offensichtlich ein Ansporn, von Herzen mitzuarbeiten. Erlöst zu sein, Vergebung zu haben, den Heiligen Geist zu besitzen und ein Kind Gottes zu sein, ist der grösste Ansporn mitzuhelfen, damit die Gemeinde Jesu gebaut wird.