SgM 10-14

SgM 10-14

Es gibt schlechte und gute Kämpfe. Zu den schlechten Kämpfen gehört der Kampf im Fleisch, der Emotionen, des Hasses und des Krieges. Er wird mit Waffengewalt, einer bösen Zunge und körperlichem Einsatz ausgeführt.

Zum guten Kampf gehört der Kampf des Glaubens. Es ist kein Kampf gegen andere und schon gar nicht mit Waffengewalt. Dieser Kampf findet in unserem eigenen Herzen statt. Der Glaubenskampf, zu dem Timotheus und auch wir aufgerufen werden, bezieht sich auf die in diesem Zusammenhang unmittelbar vorher erwähnten sieben Dinge:

«Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge (vor dem materiellen Gewinn, V. 6-10); strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes» (1Tim 6,11).

Auf das Streben nach Geld zu verzichten und bewusst genügsam leben zu wollen, indem man sich an den Glauben hält, ist immer wieder ein Kampf. Hier muss man im Glauben gegen Versuchungen und Verlockungen ankämpfen und sein ganzes Vertrauen auf den Herrn setzen.

Sich in Gerechtigkeit zu üben, gottselig, das heisst geistlich bzw. fromm zu leben, Glauben zu halten, was auch mit «Treue» übersetzt werden kann, Liebe zu praktizieren, auszuharren, was sich auf die Geduld im Leid bezieht, und sanftmütig zu bleiben, ist mit geistlichem Kampf verbunden. Das geht nicht von selbst. Timotheus wird hier persönlich aufgerufen, zu kämpfen und zu ergreifen. Es geht darum, persönlichen Einsatz zu zeigen, das Beste zu geben und alle Kraft dafür einzusetzen, um eine Schlacht oder einen Wettkampf zu gewinnen.

«Ergreife das ewige Leben» bezieht sich nicht auf die Erlösung, dies hat Timotheus bereits bezeugt (V. 12). Ausserdem wird er als «Mensch Gottes» bezeichnet (V. 11). In diesem Zusammenhang bedeutet es, dass wir das göttliche Leben, das bereits in uns hineingelegt ist, ergreifen bzw. umsetzen und praktizieren.

Wenn ein Landwirt einen neuen Traktor erhält, nützt es ihm noch nicht viel, dessen Besitzer zu sein. Darauf stolz zu sein und ihn anderen zu zeigen, ist nicht der Sinn der Sache. Ein Traktor hat einen anderen Zweck. Der Landwirt muss den Zündschlüssel ergreifen, sich auf das Fahrzeug setzen, den Motor anlassen, losfahren, das Feld pflügen und die Ernte einbringen. So wie sich diese Tätigkeiten immer wiederholen, so ist es auch mit dem Glaubenskampf und dem Ergreifen des Lebens im Alltag.