SgM 09-16

SgM 09-16

Hiob ist, neben Jesus, das Paradebeispiel des Leidens. Unbeschreibliche, fast nicht mehr zu ertragende Not kam über ihn. An einem einzigen Tag verlor er durch Unwetter und Überfälle sein gesamtes Hab und Gut. Seine Knechte wurden ermordet. Noch am selben Tag starben seine sieben Söhne und drei Töchter. Doch statt Gott infrage zu stellen, fiel er zur Erde und betete ihn an.

Jesus litt unter Hass, Verfolgung und der Sünde der Menschheit. Jetzt befand er sich vor dem schlimmsten Leid: Folter, Kreuzigung und Gottverlassenheit. Dieser Kelch des Leidens war das Allerbitterste. Doch kein Vorwurf kam über seine Lippen, keine Bitterkeit, vielmehr betete er und vertraute sich dem Willen seines Vaters vollkommen an und erklärte sich bereit, diesen Weg des Kreuzes zu gehen. Kurz darauf sagte der Herr zu Petrus: «Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?» (Joh 18,11).

In Jesaja 28,29 heisst es:

«Auch dies geht aus von dem Herrn der Heerscharen; denn sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.»

Hinter allem Ergehen steht der Ratschluss Gottes und ein bestimmtes Ziel. Hiob wird alles doppelt wiedererstattet, sein Leiden wird in der Bibel verewigt und Unzähligen zum Trost. Die Machenschaften des Teufels werden durch sein Leben offenbart. Gott bekommt die Ehre und wird verherrlicht. Und Satan steht als der grosse Verlierer da, durch einen Mann, der Gott nicht losliess.

Das Leiden Jesu verherrlichte den himmlischen Vater ebenso. Unzählige und ewige Frucht entstand für die Ewigkeit. Der Teufel, die Sünde und der Tod wurden besiegt, die Gerechtigkeit Gottes wurde aufgerichtet.

Ich las einmal die Biographie Ungebrochen von Richard und Sabina Wurmbrand (Brunnen Verlag). Dort heisst es:

«Nach drei Jahren unbeschreiblicher Folter erkrankte Richard an Tuberkulose und kam in das berüchtigte Sterbezimmer Nr. 4. Niemand kam dort lebend heraus. Keine Woche verging ohne wenigstens ein Todesopfer. Dreissig Monate verbrachte Wurmbrand dort und starb nicht. Anfänglich versank er immer wieder ins Koma, überall eiterte er, hustete Blut, bekam keine Luft. Bis zu vierzigmal drehten ihn Mitgefangene wegen des Wundliegens in der Nacht um. Dann wurde es plötzlich besser mit ihm. In dieser Zeit verkündete er den Sterbenden das Evangelium und es heisst, dass keines der Opfer als Atheist starb. Das Sterbezimmer wurde zum Weg ins ewige Leben. Unzählige fanden Frieden mit Gott, bevor sie ihren letzten Atemzug taten. Der Tod schenkte ihm eine ganz neue Gemeinde – eine Gemeinde aus Mördern, Dieben, Faschisten und anderen Sündern –, alle ergriffen begierig die Hoffnung, die der Kommunismus ihnen nicht hatte bieten können. Und Richard selbst überlebte.»

In der Ewigkeit werden wir einmal sehen, wozu das Leid gedient hat.