SgM 09-01

SgM 09-01

In theologischen Kreisen wird immer wieder darüber gestritten, was mit dem Wort «Geschlecht» gemeint ist. Ob es sich um die Rasse Israels als solche handelt oder um eine bestimmte Generation.

C. S. Lewis nannte diesen Bibelvers sogar den «peinlichsten Vers in der Bibel».

Manche Verse können beides meinen, so zum Beispiel Apostelgeschichte 2,40: «Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie, indem er sagte: Lasst euch retten von (aus) diesem verkehrten Geschlecht!» Es kann sich hierbei sowohl um die Rasse als auch um die dem Untergang geweihte Generation handeln.

Zunächst wollen wir festhalten, dass sich das auf die Rasse Israels bezogen bewahrheitet hat. Denn Israel ist trotz aller Vernichtungsversuche nie untergegangen. Das Volk besteht heute immer noch; ja, es ist präsenter denn je. Das ist ein Wunder und spricht für die Zuverlässigkeit der Bibel als Gottes Wort. Jemand fragte über den Verbleib der jüdischen Nation: «Sehen denn die Christen dieses Wunder überhaupt noch?»

Aber auf den Zusammenhang unseres Eingangsverses bezogen, passt das Wort Geschlecht besser auf eine bestimmte Generation, die zu einer bestimmten Zeit lebt. Im Stammbaum Jesu werden die Geschlechter auf Jesus hin als einzelne Generationen bezeichnet (Mt 1,17). Und im Lukasevangelium wird die Barmherzigkeit Gottes als von Geschlecht zu Geschlecht beschrieben (Lk 1,50).

Das Gericht 70 n.Chr. scheint sich auf die damalige Generation zu beziehen: «Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen» (Mt 23,36).

Jesus redet in Matthäus 24 über die Endzeitzeichen vor seiner Rückkehr in Herrlichkeit. Es geht um die Frage der Vollendung des Zeitalters und seiner Wiederkunft (V. 3). Bezüglich der vielen Zeichen erwähnt er im Gleichnis über den Feigenbaum das Aufblühen oder Sprossen des Feigenbaums. Und diesbezüglich sagt er: «Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.»

Heute ist Israel als Staat wieder präsent, aber der «Feigenbaum» befindet sich noch im trockenen, leblosen Zustand (Mt 21,18-20). In der Zeit der Offenbarung, der letzten grossen Trübsal und den damit zusammenhängenden Endzeitzeichen, wird der Feigenbaum jedoch geistlich erwachen, seine Zweige werden weich werden und Blätter hervortreiben. Viele werden zum Glauben kommen. Das bedeutet, dass die Generation, die die unmittelbaren Endzeitzeichen erlebt, auch diejenige sein wird, die die Wiederkunft Jesu erlebt. Wenn der Herr dann gekommen ist, wird Israel auch im messianischen Reich Frucht tragen.

Israel ist bekanntlich der Zeiger an Gottes Weltenuhr.