SgM 08-11

SgM 08-11

Ich bewundere Joabs Mut, denn er ging zum König und sprach offen aus, was er dachte.

«Wir müssen das, was wir denken, auch sagen. Wir müssen das, was wir sagen, auch tun. Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.»
Alfred Herrhausen

David trauerte um seinen Sohn Absalom, obwohl dieser ein Verräter und Abtrünniger gewesen war und sogar den eigenen Vater töten wollte. Absalom war in einer Schlacht umgekommen. Davids Trauer hielt an und das ganze Volk litt darunter. Joab sagte zum König:

«… weil du liebst, die dich hassen, und hasst, die dich lieben; denn du hast heute deutlich gemacht, dass dir Oberste und Knechte nichts sind; denn heute erkenne ich, dass, wenn Absalom lebendig und wir alle heute tot wären, dass es dann recht wäre in deinen Augen» (2Sam 19,7).

Ebenso ist der Mut Jesu zu bewundern, der den höchsten Führern des Volkes offen sagte, was nicht in Ordnung war. Man muss nicht alles sagen, was man denkt, denn das benötigt viel Weisheit. Wenn es aber um geistlichen Fortschritt geht, um konstruktive Auferbauung oder um Ermahnung, dann ist es angebracht. Wenn es darum geht, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, Konflikte anzusprechen, Ideen vorzubringen oder Änderungsvorschläge einzureichen, darf man nicht schweigen, selbst auf die Gefahr hin, nicht verstanden, gar gemieden oder gehasst zu werden.

Es braucht mutige Menschen innerhalb der Gemeinde Jesu. Die meisten sagen nicht, was sie denken. Sie schweigen lieber oder reden hinter jemandes Rücken.

Nicht nur Gemeindeleiter oder Personen in höheren Positionen tragen Verantwortung, sondern auch jeder Einzelne. Wenn wir nicht den Mut haben, Dinge offen an- und auszusprechen und zu ändern, oder wir vieles aus Menschenfurcht tolerieren, obwohl Dinge verkehrt laufen, dann könnte es sein, dass wir uns der Unterlassungssünde schuldig machen und der Gesamtsache schaden. Das betrifft auch das Bekenntnis zu Jesus. Wir sollten unseren Mund auftun, das Evangelium bezeugen und für den Glauben einstehen.

In einer Ehe und Familie sollte es zur offenen Aussprache kommen. Man muss das sagen können, was einem nicht gefällt oder wehtut, jedoch auch Dankbarkeit äussern. – Wir wollen um Liebe und Weisheit bitten, aber auch um den Mut, Dinge anzusprechen. Nur so kann es gut kommen.