SgM 07-16

Im Alter werden die Augen oft schwächer. Auch beim ständigen Arbeiten am Bildschirm können die Augen sich überanstrengen und die Muskeln erschlaffen. Augenärzte und «kluge» Zeitschriften empfehlen, die Augenmuskeln zu trainieren. Man solle sich ans Fenster stellen, einen weit entfernten Punkt ausmachen, zum Beispiel einen Berg, diesen fixieren und ein paar Minuten darauf blicken.

Das gilt nicht nur für die Augen, sondern für unser ganzes Wesen und Gemüt. Wir fühlen uns überanstrengt, geistlich müde und abgeschlagen. Der Energielevel ist nicht mehr wie früher. Man neigt dazu, alles dunkel zu sehen und matt zu werden. Man sieht nur die Probleme vor sich und alles wirkt undurchsichtig und verschwommen.

Im Tal unten hatte der Psalmist seine Nöte und Anfechtungen. Dann schaute er wahrscheinlich in Richtung Zionsberg und Morija-Gebirge. Dort in Jerusalem stand der Tempel, dort wohnte Gott und von dort kam die Hilfe.

Vielleicht dachte der Schreiber des Hebräerbriefes an diesen Psalm und wandte ihn auf Jesus an. Wir schauen heute auf den Hügel Golgatha im Gebirge Morija.

Wir dürfen auf Jesus schauen und vertrauen, dass er der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist. Durch die Gnade Gottes begann unser Glaube und durch dieselbe Gnade wird Gott auch den Glauben in uns vollenden. Selbst wenn wir nichts mehr erfassen oder durch schwere Depressionen geplagt nicht mehr glauben können, wird uns Jesus im Glauben halten. Er hat ihn in uns entfacht. Und er wird den Glauben in uns bewahren, selbst wenn wir es nicht mehr spüren.

Jesus trug alles Leid und vollbrachte für uns das Heil. Unsere Schwachheiten und unsere Schande nahm er auf sich, sodass wir in allem Versagen in ihm unseren Halt finden und auf ihn blicken dürfen.

Er hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt und vertritt uns dort. Darum gibt es keinen Grund zu verzagen. Wir können von uns wegblicken auf das himmlische Jerusalem, dort, wo der Herr ist, der uns durch alle Zeiten trägt. – Die Freude, die vor ihm lag, wird dann zu unserer Hoffnung.