SgM 06-21
Meine Frau und ich wurden durch die Gastfreundschaft einer Familie für das Evangelium gewonnen.
Als der Herr mit zwei Engeln Abraham begegnete, lud dieser die drei ein und bewirtete sie gemeinsam mit seiner Ehefrau Sarah.
Der Herr ging auf diese Einladung ein und gab den beiden die Verheissung, einen Sohn zu bekommen. Später sprach er mit Abraham über die Ereignisse in Sodom und Gomorra, mit der Bemerkung: «Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?» (1Mo 18,17). Jakobus ergänzt noch, dass Abraham «Freund Gottes» genannt wurde (Jak 2,23). Dieses Beispiel wird vom Heiligen Geist aufgegriffen, um zu zeigen, wie wichtig tätige Liebe ist und welche Segnungen damit verbunden sind.
Der Hebräerbrief endet mit weiteren praktischen Hinweisen, wie sich der christliche Glaube im Alltag auswirken soll:
- «Gedenkt der Gefangenen»
- «Gedenkt derer, die geplagt werden»
- «Die Ehe sei ehrbar»
- «Der Wandel sei ohne Geldliebe»
- «Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist»
- «Gedenkt eurer Lehrer»
- «Betet für uns» (u.a.m.)
Das zeigt uns, woran Christen erkennbar sind. Ihre Hauptlast ist das Reich Gottes. Sie sind darauf bedacht, die Liebe weiterzugeben, die sie selbst empfangen haben. Es gibt kein stärkeres Zeugnis für unseren Glauben als gelebte Liebe, die sich anderen öffnet. Dabei hat die Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert. Wer seine Tür für den Nächsten auftut, öffnet sie immer auch für den Herrn. Man ist bereit, die Liebe Jesu mitzuteilen, und nicht selten wurde dadurch anderen seelsorgerlich geholfen. Sie wurden für Christus gewonnen oder man hat ganz einfach unter Gläubigen herzliche Gemeinschaft, die für das Gesamtwerk unter Christen sehr wichtig ist. Nicht zuletzt wird man selbst durch aufrichtige, ungezwungene Gastfreundschaft und den Dienst in der Liebe am meisten gesegnet – denn der Herr wird immer dabei sein.