SgM 06-19
Die wenigsten Menschen wissen, dass ihr Leben ein Ziel hat – ein von Gott gegebenes Ziel.
Auf einer unserer Missionsreisen nach Ungarn und Rumänien haben mein Begleiter und ich jeweils am Morgen unsere Andachten gehalten. In unserer ersten gemeinsamen Andacht lasen wir obiges Wort aus Apostelgeschichte 20,24. Während der Reise waren wir beide körperlich sehr angefochten und wir erinnerten uns immer wieder gegenseitig an dieses Wort.
Anfechtungen lehren uns, auf das Wesentliche zu achten. Unser Leben ist vergänglich, aber es hat ein Ziel und einen Auftrag. Dieses Ziel beschreibt der Apostel Paulus. Es ist die himmlische Berufung und der Auftrag, den wir diesbezüglich erfüllen sollen. Das Ziel sind die bleibenden Werte. Unsere höchste Aufgabe besteht darin, anderen Menschen die Freudenbotschaft von Gottes Gnade zu bringen und die Gemeinde Jesu zu fördern. Das ist der herrlichste Auftrag, den wir verfolgen können.
Es geht auch darum, bestrebt zu sein, was das Ziel Gottes für unser persönliches Leben ist. Hierzu drei Beispiele:
«… bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Mass des vollen Wuchses der Fülle des Christus» (Eph 4,13).
Aus der Unmündigkeit herauskommen, «damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst» (Eph 1,17).
Zunehmen in der Erkenntnis Gottes, nicht in unserer eigenen, in der wir oft festgefahren sind, «um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes» (Kol 1,10).
Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Prioritäten, anderes wird wichtiger. Man blickt zurück und denkt an so manche Versäumnisse, Oberflächlichkeiten und Halbherzigkeiten. Deshalb müssen wir nicht in Panik geraten und meinen, wir dürften keine angenehmen Zeiten erleben. Die Familie ist auch in Gottes Augen wichtig. Ruhephasen sind nötig und was der Herr uns schenkt, dürfen wir geniessen. Aber diese irdischen Dinge sollten das Trachten nach dem Geistlichen nicht übertreffen.
«Dass ich das Ziel erreiche und den Auftrag erfülle», war des Apostels grösstes persönliches Anliegen. So sollte es auch bei uns sein.