SgM 06-15

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SgM 06-15

Jemand schickte mir eine Whatsapp mit folgendem Spruch: «Wir behandeln Jesus oft so, wie Saul David behandelte: Wir wollen, dass er Riesen besiegt und böse Mächte wegsingt. Aber wir möchten nicht, dass er unser König wird.»

Den einen wahren König muss man auch als König akzeptieren, als Herrn seines Lebens. Man ist ihm in Ergebenheit und Engagement verpflichtet. Sein Wille muss unseren Willen bestimmen, nicht umgekehrt. Diesem König darf man nicht langweilig, träge oder gar widerstrebend nachschleichen, sondern man soll ihm folgen in Fleiss, im Sinn von Eile. Inbrünstig soll ihm unser Leben zur Verfügung stehen. Der König fordert absolute Loyalität: «Im Fleiss seid nicht säumig, seid inbrünstig im Geist; dem Herrn dienend» (Röm 12,11).

Das Wort Inbrunst leitet sich ab vom Verb «kochen». Das heisst, sprudeln, überkochen, etwas in Bewegung setzen.

Saul blieb in seiner Not stecken, weil er Gottes Willen nicht akzeptierte. Er suchte in David wohl den Helfer, aber er konnte ihn als König über sich nicht ertragen. Es kostete ihn sein eigenes Leben.

Judas Iskariot scheiterte ebenfalls. Er wurde vom Apostel zum Verräter, weil er seinen eigenen Willen durchsetzen wollte und nicht loslassen konnte, wo er hätte loslassen müssen. Er befand sich in der Selbstumkreisung und sein Leben endete mit Selbstmord.

Israel blieb in der «Wüste stecken», weil die Menschen wohl die Wunder liebten, jedoch nicht den Gehorsam.

Im Gegensatz dazu wurden Petrus, Thomas und Nathanael sowie später die Halbbrüder des Herrn durchgetragen, weil sie Jesus akzeptierten als das, was er war: «Mein Herr und mein Gott!»

Könnte manche eigene Not darin begründet sein, dass wir in Gott mehr den Helfer sehen, der uns Türen auftun, versorgen und heilen soll? Der uns in allem segnen muss? Dem wir aber das absolute Recht über unser Leben verweigern?

Ihn als Helfer, aber auch als König zu haben, das allein macht uns wirklich glücklich.