SgM 04-29

SgM 04-29

Kürzlich las ich den Ausspruch: «Geritten wird der Mensch stets. Mit seinem freien Willen ist es nichts … Gott führt sein Lasttier zur grünen Aue und zum frischen Wasser, der Satan jedoch reitet es zuschanden.»

Viele reden anderen nach dem Mund, weil sie entsprechend geritten werden. Nur wenige haben den Mut, nach dem Mund des Herrn zu reden und sich von ihm lenken zu lassen. Wem sind wir verpflichtet? Der Philosophie? Der Naturwissenschaft? Dem Humanismus? Den Argumenten der Welt? Den Regisseuren von Hollywood? Den Trend- und Modemachern? Kürzlich las ich in einem Brief Folgendes: «Die Bibel ist offensichtlich kein geoffenbartes und damit unfehlbares Lehrbuch. Sie spricht eine andere Sprache als die Wissenschaft. Die Argumentationen von Arthur Wilder-Smith kranken an einem fundamentalistischen Bibelverständnis, das die Freiheit der Wissenschaftler einschränken will …»

Der grösste Teil der Menschheit besteht aus Mitläufern, die sich den jeweiligen Tendenzen anpassen und mit den Wölfen heulen. Sie passen sich stets dem Markt der Meinungsangebote an, vertreten diesen vehement, argumentieren dafür, kämpfen gegen Andersdenkende und verlassen ihn wieder, sobald ein anderes Marktangebot auftaucht, das besser klingt und dessen Vertreter überzeugender brüllen können.

Das sind die Gründe, warum die Evolutionstheorie ohne Widerspruch übernommen wird. Warum man sich überzeugen lässt, Abtreibungen zu befürworten, Sünden gut zu heissen und allem gegenüber tolerant zu werden. Warum Menschen plötzlich auf andere Gewohnheiten umsteigen, plötzlich vegan leben und daraus fast schon eine Religion machen. Neulich las ich die Überschrift: «Wer Brot isst, ist dumm.» Doch die wenigsten merken, dass ihnen ihre Meinung aufgezwungen wird, zum Beispiel durch ständige Wiederholung.

«Es ist durchwegs zu beobachten: Alle Menschen beklatschen ein Feuerwerk, doch niemand den Sonnenaufgang.»
Dr. Jörg Michel

Mitläufer, so sagte jemand, sind profillos, standpunktlos, ihr Standpunkt ist der jeweils vorgegebene, gewissenlos und alles andere wird nicht selten abgelehnt.

Nochmals zurück zur Frage, wem wir verantwortlich sind. Der Psalmist sagt in Psalm 116,10: «Ich habe geglaubt, darum rede ich.» Dieses Wort greift der Apostel Paulus später auf und ergänzt es: «Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäss dem, was geschrieben steht: ‹Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet›, so glauben auch wir, und darum reden wir auch» (2Kor 4,13).

Christen tun nicht, was alle tun. Christen denken nicht, was alle denken. Christen prüfen, was der Wille Gottes ist. Christen sind von dem überzeugt, was Der ihnen sagt, der das erste Wort sprach und auch das letzte haben wird.

«Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt auch in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt im Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, und seid darin überfliessend mit Danksagung. Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäss der Überlieferung der Menschen, gemäss den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäss» (Kol 2,6-8).