SgM 02-13

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SgM 02-13

Wir waren auf einer Verkündigungstournee durch Deutschland, als plötzlich eine Warnleuchte im Armaturendisplay aufleuchtete und im gleichen Moment die Gesamtleistung des Motors deutlich nachliess. Es war nur eine kleine Sache, aber das ganze Fahrzeug – samt Insassen – war in Mitleidenschaft gezogen.

So ist es auch in einer Familie, Gemeinde, einem Missionswerk oder Hauskreis. Ein kleiner «Defekt» kann zu einer starken Bremse werden. Eine negative Haltung, schlechte Gedanken und Äusserungen über jemand anders können die Stimmung und den Zusammenhalt lähmen, die Arbeit beeinträchtigen und Segen hindern zu fliessen. Beim Auto wird die PS-Leistung durch einen Defekt gedrosselt, in einer Gemeinschaft reduziert eine Störung den Antrieb oder die Kraft wird geraubt und die Stimmung verschlechtert sich.

In einem Motor hat jede noch so kleine Schraube ihre Funktion. Ist die Schraube gebrochen, zieht das nicht selten andere Defekte nach sich. Viele Schrauben, Lager, Aufhängungen, Federn, Schläuche und Kabel sind aufeinander abgestimmt und benötigen einander. Wenn nur eines dieser Teile nicht mehr funktioniert, kann es das ganze System lahmlegen.

Wir brauchen einander. Gemeinde ist füreinander bestimmt und muss füreinander da sein. Das Auge kann nicht zur Hand sagen, ich brauche dich nicht … Im Gegenteil, laut Bibel sind die scheinbar schwächeren Glieder besonders wichtig. Wir sind ein Leib und bestehen aus vielen Gliedern. Und jeder ist bedeutsam in seiner Aufgabe, der eine mehr vor, der andere mehr hinter den Kulissen, aber alles ist für denselben Herrn.

Wie viel könnte an guter Arbeit geleistet werden, wenn Gläubige sich gegenseitig mehr wertschätzen und nicht ausgrenzen würden? Doch durch Ausgrenzungen oder Arges im Herzen kann vieles lahmgelegt werden: Gottesdienste bleiben fruchtlos, Frömmigkeit wird wertlos und sogar Gebete werden verhindert (Jak 1,26; 4,1-3).

Gott hat die Glieder so im Körper eingesetzt, dass jedes seine bestimmte Funktion hat und dem ganzen Körper dient. Bestünde der ganze Körper nur aus einem Glied, könnte er nicht funktionieren. Damit wird deutlich, dass «Gleichheit» in der Funktion nicht beabsichtigt ist. Jedes Glied hat eine andere Aufgabe. Das Ohr ist zum Hören da und nicht zum Riechen. – Somit darf jeder wissen, dass er am rechten Platz ist und dort seine von Gott gegebene Aufgabe erfüllt.