SgM 01-25
Christen haben gegenüber der Welt einen grossen Vorteil: Sie müssen nicht aus sich selbst weise bzw. klug sein. – Dazu einige passende Aussprüche:
«Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern – Sie könnten an einem Druckfehler sterben.»
Mark Twain
«Wer seine Bibel liest, um Fehler darin zu finden, wird bald entdecken, dass die Bibel Fehler bei ihm findet.»
Unbekannt
«Wenn die Fehler meines Lebens Flügel hätten, könnte ich die höchsten Berge überfliegen.»
Hardy Krüger
«Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die man glücklicherweise gemacht hat.»
Unbekannt
Vielleicht könnten wir es auch so ausdrücken: Wer von euch ohne «Fehler» ist, der werfe den ersten Stein (vgl. Joh 8,7).
Die Welt baut auf eigene Klugheit und bildet sich etwas darauf ein. Nicht selten protzt sie mit dem, was sie zu wissen meint. Sie baut auf eigene Kraft und denkt, damit alles erreichen zu können. Wer viel vorzuweisen hat, kommt besser weiter. Fehler hingegen werden kaum verziehen. Aber was diese Welt für weise hält, ist nichts als Dummheit vor Gott (1Kor 3,19). Zwei Aspekte, die wir in beiden anfangs zitierten Bibelversen finden:
1. Trügerische Selbstzufriedenheit. Es kann bei Christen ein vielleicht unbewusstes Sich-selbst-für-klug-halten geben, eine falsche Genügsamkeit. Man ist zufrieden mit dem, was man weiss, und nicht bereit, an Erkenntnis Gottes zuzunehmen. Man ist selbstzufrieden und nicht offen für Änderungen, Neues, Weiterführendes und Korrigierendes. Man ist geistlich «betriebsblind» geworden. Im Zusammenhang mit Jesaja 5,21 heisst es im selben Kapitel in Vers 13: «Darum wandert mein Volk in die Gefangenschaft aus Mangel an Erkenntnis …» Und in Vers 21: «Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind …» Sie meinten, dass das, was sie besässen und wüssten, genüge, und streckten sich nicht nach tieferer Erkenntnis Gottes aus.
2. Fehlende Liebe. Die andere Gefahr ist laut 1. Korinther 13,2, viel zu wissen und sich etwas darauf einzubilden: Wenn ich alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Paulus sagte bereits in 1. Korinther 8,1: «Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut.»
«Fehler sind immer dick, wo die Liebe dünn ist.»
Unbekannt
Für uns bedeutet das dreierlei: Wo Menschen sind (und da sind auch Christen nicht ausgenommen), kommt es zu Fehlern. Die Selbstzufriedenheit ist ein grosser Fehler. Fehlende Liebe aber ist der grösste Fehler.