1xT 12-03

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«Was habt ihr denn heute in der Schule gemacht?», fragt der Vater seine siebenjährige Tochter. «Wir haben etwas über den Rodes gehört.» Der Vater fragt: «Wer oder was ist Rodes?» «Na der, der vor langer Zeit gelebt hat und die Kinder tötete.» Nun versteht der Vater. «Du meinst den König Herodes aus der Weihnachtsgeschichte. Herodes heisst der, nicht Rodes.» Darauf antwortet die Tochter: «Nein, zu so einem sage ich doch nicht Herr!»

Dieser Herodes ist wohl jedem bekannt; er wurde auch als «Ungeheuer in menschlicher Gestalt» beschrieben. Er war edomitischer Herkunft und trotzdem wurde ihm das römische Bürgerrecht verliehen. Wenn es ihm nützlich erschien, gab er jedoch vor, jüdisch zu sein. Herodes war eine politische Grösse, auf die sich Rom verlassen konnte. Er brachte es fertig, über dreissig Jahre lang eine gewisse Ruhe in dem unruhigen Land aufrechtzuerhalten, und versuchte, Römern wie auch Juden gerecht zu werden. Die Ausdehnung des Landes nahm zu, und er erneuerte den Tempel in kaum zu beschreibender Schönheit und Grösse.

Auf der anderen Seite stach er durch seine Grausamkeit hervor. Er bekämpfte die Nachkommen der Makkabäer und liess 45 Mitglieder des Hohen Rates hinrichten. Herodes scheute auch nicht davor zurück, sogar einige seiner Söhne hinrichten zu lassen, überdies liess er seine Ehefrau Marianne und die Kinder in Bethlehem ermorden. Misstrauen und Eifersucht beherrschten sein Denken und Handeln.

Reichtum und Macht vergehen – was bleibt, ist Jesus Christus und sein Wort (Mk 13,31). Am Ende eines Lebens zählen nicht mehr Erfolg und Ansehen in dieser Welt, sondern nur eines: was wir mit Jesus gemacht haben.

Norbert Lieth