1xT 11-17
Die Portugiesen und Spanier haben den Ländern Lateinamerikas ihren Stempel aufgedrückt. Und sie brachten auch ihre römischkatholische Religion mit. Auf Schritt und Tritt wird man daran erinnert. Die Schutzpatronin Brasiliens ist die sogenannte Muttergottes, die von grossen Teilen der Bevölkerung verehrt wird. Die Marien und Heiligenfiguren sind unzählbar. In jeder Kleinstadt führt die Hauptstrasse direkt auf die Kirche im Zentrum zu. Und auf jedem Kirchturm befindet sich ein Kreuz. Überall sieht man Kreuze, in jeder Grösse und aus den verschiedensten Materialien. Darüber hinaus ist es auch ein beliebtes Schmuckstück geworden. In vielen Autos hängt es als Maskottchen.
In unserem Vers geht es jedoch nicht um Reliquien, die verehrt werden sollen, oder um die zahlreichen Kruzifixe, christlichen Symbole oder Schmuckstücke, sondern um das Wort vom Kreuz, um die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Herrn.
Der Apostel Paulus verkündigte in Korinth nichts anderes. Denn nur dieses Wort vom Kreuz erlöst und schafft neue Menschen. Sichtbare Kreuze oder sogenannte religiöse Hilfsmittel können das nicht. Es geht nicht um die Überbleibsel des Heidentums als Ausdruck der Volksfrömmigkeit – nein, es geht um den Glauben an das Wort des Kreuzes. Dass der sündige Mensch beim Gekreuzigten seine ganze Lebensschuld abladen darf und volle Vergebung empfängt, indem er den Zuspruch des Wortes vom Kreuz für sich persönlich in Anspruch nimmt: «Dir sind deine Sünden vergeben, denn auch für dich ist der Heiland am Kreuz gestorben!» Dieses Wort vom Kreuz ist die Grundlage unserer Heilsgewissheit und Heilssicherheit. Wir wollen heute wiederum dafür danken, dass uns dieses Wort vom Kreuz verkündigt wurde.
Dieter Steiger