1xT 10-19
Was für ein aussergewöhnliches Angebot, das Jesus der samaritischen Frau am Brunnen bei Sichem machte! Wir können gut verstehen, dass die Frau vor Neugierde fast platzte und ihn sofort bat: «Herr, gib mir dieses Wasser» (Joh 4,15). Hat er es ihr gegeben? Bestimmt, denn er hat ja auch gesagt: «Bittet, so wird euch gegeben» (Mt 7,7). Hätte sie jedoch gewusst, wie er das tun würde, hätte sie wahrscheinlich nicht darum gebeten. Denn er schickte sie, ihren Mann zu holen. Dadurch deckte er ihr sündiges Verhältnis zu Männern auf und traf sie mitten ins Herz. Sie wurde durch Jesu direkte Art der Sündhaftigkeit überführt. Sie eilte in die Stadt und sagte allen Leuten: «Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob er nicht Christus sei!» (Joh 4,29). Die ganze Stadt lief hinaus zum Brunnen, um Jesus selbst zu hören. Die Frau wurde zur Evangelistin, indem sie ganz wahrhaftig wurde.
Die Wahrheit ist die Quelle des Wassers, das in das ewige Leben quillt. Die Wahrheit macht frei. Das Wort Gottes ist dieses lebendige Wasser. Es steht im Gegensatz zum ungeniessbaren und todbringenden Wasser der Halbwahrheiten und Lügen. Darum ist es so enorm wichtig, dass wir in allem wahrhaftig sind. Denn nur wer aus der Wahrheit ist, hört seine Stimme. Wie viel irreführende Stimmen gibt es doch heute in der christlichen Welt! Das entschiedene «Ans Licht Treten» der Samariterin hat das Einmalige bewirkt: Jesus willigte ein, zwei Tage bei den heidnischen Samaritern zu bleiben, um auch ihnen das Evangelium zu verkünden! Darum lassen Sie uns in der Wahrheit wandeln und sie mit Überzeugung vertreten.
Fredi Winkler