1xT 10-10
«Prüft alles», fordert uns Paulus auf. Was bedeutet eigentlich dieses «Prüfen»? Was soll geprüft werden? Mit welchem Massstab soll geprüft werden? Und was ist das Ziel des Prüfens? Prüfen bedeutet: etwas untersuchen, einem Test unterziehen, die Bewährung von etwas feststellen, etwas miteinander vergleichen.
Selbst Jesus Christus musste sich zu seiner Zeit immer wieder gegen falsche Lehren wehren. Deshalb sollen auch wir Gehörtes nicht einfach annehmen, sondern prüfen, denn es gibt viele Irrlehren. Deren Aussagen nicht mit der Lehre der Bibel übereinstimmen. Sie gehen entweder über die Bibel hinaus, verschweigen wichtige Tatsachen oder sind aus dem Zusammenhang gerissen. Nehmen wir uns doch die Beröa Christen zum Vorbild. Sie prüften den Inhalt der Predigten (sogar derjenigen des Apostels Paulus) anhand der Schriften des Alten Testaments. Denn es gibt falsche Apostel, die als solche erkannt werden müssen (2Kor 11,13).
Die Bibel fordert uns wiederholt auf, jede Prophetie beziehungsweise das, was sich dafür ausgibt, zu prüfen. Das soll anhand bestimmter Kriterien geschehen. Zum Beispiel: Trifft die Prophetie ein? Wie sehen ihre Früchte aus? In 1. Johannes 4,1 ermahnt uns das Wort Gottes: «Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind.» Durch einen geübten Sinn sollen wir auch lernen, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Vergessen wir dabei aber nicht, unser eigenes Tun einem Tauglichkeitstest im Lichte der Bibel zu unterziehen. Darum wollen wir Psalm 26,2 auch zu unserem täglichen Gebet machen: «Prüfe mich, Herr, und erprobe mich, erforsche meine Nieren und mein Herz.»
Walter Dürr