1xT 09-26

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Im Alten Testament sprach Gott oft durch praktische Beispiele zu Israel. So auch hier. Er forderte Jeremia auf, einen Töpfer aufzusuchen.

Bevor ein Töpfer seine Arbeit beginnt, sieht er mit seinem inneren Auge bereits das fertige Produkt. Er arbeitet nicht einfach ziellos drauflos und sagt: «Es komme, wie es kommt. Mal sehen, was aus diesem Ton wird!» Nein, er sieht schon, wie der unförmige Tonklumpen zu einem Krug wird, der nachher in ganz verschiedenen Situationen und für viele Zwecke benutzt werden kann. Sein erklärtes Ziel ist, ein brauchbares Gefäss zu machen. Das gelingt aber nicht immer. In diesem Fall wird aus dem gleichen Ton etwas Neues gemacht.

Gott wollte Jeremia zeigen, dass er mit Israel so handelt wie der Töpfer mit dem Ton. Einmal gelingt das «Gefäss» in seinen Händen auf Anhieb. Ein andermal muss er von vorn beginnen, einen Henkel neu gestalten oder den Schnabel erneuern, damit das Wasser gut fliessen kann und nicht am Krug herunterläuft. Gott verwarf sein Volk nicht, als es durch Abfall und Sünde missriet. Nein, er formte es durch Not und Leid in etwas Neues um.

Heute noch handelt Gott nach der Töpferart, denn auch wir sind Ton in seinen Händen. Wie der Töpfer hat auch er mit jedem Menschen auf dieser Welt ein klares Ziel und darauf arbeitet er unaufhaltsam hin. Wenn wir ihm aus der «Lebensschule» laufen, holt er uns in seiner Liebe wieder ein. Er gibt uns nicht auf, sondern schafft in uns etwas Neues.

Wir müssen bereit sein, uns nach seinem Willen umgestalten zu lassen. Gott kennt uns besser als wir uns selbst, und er meint es gut mit uns! Er will uns nicht bevormunden, sondern will, dass wir Segen empfangen und für andere ein Segen sind.

Markus Steiger