1xT 09-17

Text vorlesen (computergeneriert)
1xT 09-17

Obwohl die Versnummerierung erst in späteren Zeiten eingefügt wurde und damit nicht direkt mit dem Text zu tun hat, sticht hier eine Zahl besonders hervor: 666! Ohne Zweifel wird hier die wahre Gesinnung einer grossen Anzahl Jünger offenbar. Brotvermehrung, Heilungen, schöne Predigten, Zeichen und Wunder – Ja. Aber als es an die Substanz ging, an die totale Auslieferung an Jesus und die komplette Identifikation mit ihm – sagten sie Nein! Errettung aus der Verlorenheit, Vergebung der Sünden, Zerbruch, das alte Leben hinter sich lassen, mit Jesus gekreuzigt sein, im Blut des Lammes gewaschen sein, Umkehr und Busse – all das wird mancherorts als schwarze Theologie verworfen.

«Nur nichts sagen, was kränken könnte», lautet das Motto. Dazu gehört auch die Musik in den Gottesdiensten. Oft wird sie überbetont und der Welt angepasst. Der Erfolg scheint damit gesichert zu sein. Der Herr Jesus jedoch betont, dass der Knecht nicht über dem Meister steht. Faule Kompromisse und die Unterschlagung von Teilen der biblischen Wahrheit sind heute das «andere Evangelium» derjenigen, die an der harten Rede Anstoss genommen haben. In diesen Gemeinden werden nur das Positive und der Segen betont. Es steht nicht mehr das Wort Gottes im Zentrum, sondern schöne Gefühle, spirituelle Erfahrungen und der Fokus auf sich selbst. Der Begriff «biblische Lehre» ist aus dem Wortschatz gestrichen.

«Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm» (Joh 6,56). Dieses Wort erzeugte den Anstoss. Das ist genau die Botschaft, die auch heute noch wie ein zweischneidiges Schwert die Gläubigen und Gemeinden scheidet! Prüfen wir unsere Motivation im Licht seines Wortes.

Reinhold Federolf