1xT 08-16
Salomo lehrte: «Höret, meine Söhne … merkt auf, dass ihr lernet und klug werdet!» (Spr 4,1). Wenn Jesus sagt: «Lernt von mir!», dann meint er damit kein gewöhnliches Lernen. Es geht ihm nicht um ein einfaches Auswendiglernen seiner Lehre. Obwohl allein dies schon ein grosser Lernerfolg und innerer Gewinn wäre. Doch wie heisst die göttliche Lektion, die wir lernen sollen? Sanftmut und Demut! Das sind die gefragten Qualitäten, die wir uns als Christen anzueignen haben, denn sie wurden uns nicht in die Wiege gelegt. Jesus nimmt seine Jünger (Lehrlinge) in seine besondere Hochschule des Lebens. Nachfolger Jesu sollen sich unter sein Joch spannen lassen! Seine Jünger waren, ausser einem, willig dazu. Wollen wir es auch sein – wirklich?
Jesus geht mit jedem Nachfolger einen ganz individuellen Weg. Keiner muss das Joch allein tragen, denn der Herr bleibt an unserer Seite. Es gilt, innerlich mit ihm Schritt zu halten. Wenn wir das tun, werden Joch und Last leicht. Aber wenn wir uns unwillig zurückhalten oder gar störrisch sind, wird die Nachfolge zum Krampf.
Eine höchst wichtige Lektion erteilt uns Jesus in seiner Bergpredigt. Glückseligkeit verheisst er denen, die sich in dieser Lernschule üben. Jesus hat uns vorgelebt, wie wir uns in Liebe den Mitmenschen gegenüber zu verhalten haben. Jedem Menschen widerfahren Kränkung und Unrecht – und wir tun es, meist unbewusst, auch andern an. Wie verhielt sich Jesus, der Unschuldige, als ihm das grösste Unrecht angetan wurde? Er litt und duldete still. Lesen Sie Jesaja 53,7! Sie dürfen in der Schule Jesu Sanftmut und Demut lernen und Ruhe finden für Ihre Seele!
Burkhard Vetsch