1xT 06-05
Es muss für Petrus, Jakobus und Johannes etwas Erhebendes gewesen sein, Jesus auf dem Berg der Verklärung in himmlischer Lichtherrlichkeit in der Gemeinschaft mit Mose und Elia zu sehen. Sie hörten auch die Stimme Gottes: «Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!» (Mt 17,5). Ein unvergessliches und tiefes Erlebnis, ein Privileg, dass gerade sie dabei sein durften! Aber Jesus wusste, warum er gerade diese drei Jünger bei sich haben wollte. Dieses Erlebnis sollte ihnen später, wenn sie um ihres Glaubens willen den Sterbensweg als Märtyrer gehen mussten, zur Stärkung dienen. Doch vorerst mussten die Jünger «vom Berg in die Tiefen des Alltags» hinuntersteigen. Dort erwarteten sie Glaubensprüfungen und nicht etwa Höhepunkt um Höhepunkt.
Genügt Ihnen «Jesus allein», den Sie nicht sehen? Oder verlangen Sie nach Sichtbarem, nach Zeichen und Wundern? Wer sich im Glaubensleben nach aussergewöhnlichen Erlebnissen ausstreckt, fällt leicht auf trügerische Angebote herein, denn unsere Seele kann getäuscht werden. Satan benutzt die Wundersucht sehr gerne. Er gaukelt den Menschen etwas vor, um sie in einen Gefühlsrausch zu versetzen. Weisen Sie Angebote ab, die vorwegnehmen wollen, was Jesus seinen Kindern für den Himmel vorbehalten hat! Nur der kindliche Glaube an die Heilige Schrift hat Verheissung. Der Herr Jesus sprach zu Thomas: «Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!» (Joh 20,29). Möge Ihnen Jesus und sein Wort, das die einzig wahre Speise ist, genügen! Durch den Glauben an sein Wort gelangen wir zum Schauen und nicht durch frommes Spektakel und seelische Erregung! Die drei Jünger sahen niemand anders als Jesus allein!
Burkhard Vetsch