1xT 04-06

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Selbst als Judas dem Herrn bereits gegenübersteht, um ihn in verräterischer Absicht zu küssen, nennt Jesus ihn Freund! Er bietet Judas damit die letzte Möglichkeit an, ein Freund zu bleiben.

Auch unter uns Christen gibt es solche, die ein Doppelleben führen und die grösste Tat unseres Herrn nicht wertachten. Äusserlich ist alles in Ordnung, sie scheinen ihm zu folgen. Und doch sind es Menschen, die imstande sind, ihren Herrn plötzlich zu verraten. Hören wir vielleicht gerade jetzt auch dieses herzbewegende «Warum» unseres Herrn?

«Mein Freund, warum bist du gekommen?» Jesus richtete diese Worte damals an Judas, der gekommen war, um ihn zu verraten. Aber diese Frage ist heute aktueller denn je. Sie gilt jedem Einzelnen von uns. Denn ein Zeichen der Endzeit ist der Verrat: «… und sie werden sich untereinander verraten» (Mt 24,10). Der Verrat, insbesondere der Verrat an unserem Herrn, nimmt zu. Viele machen in der Gemeinde mit, aber gleichzeitig beginnen sie sich plötzlich von Jesus abzuwenden. Sie tun das nicht selten fromm getarnt, wenn es sein muss, sogar mit einem Kuss und hinter einer Fassade der Selbstgerechtigkeit und Selbstüberschätzung. Unser Herr Jesus stellt die Frage: «Wollt ihr auch weggehen?» (Joh 6,67). Sich abwenden und weggehen ist immer der einfachere Weg. Schwierigkeiten und Widerstände sind dann aus dem Weg geräumt. Manche meinen sogar, es sei eine Bestätigung des Herrn, wenn im Leben nachher alles rundläuft. Aber dem ist nicht so. Der Glaubenskampf mit dem Bekenntnis «Wir aber sind nicht von denen, die da weichen!» (Hebr 10,39) führt uns auf einen ganz anderen Weg. Lassen Sie uns treu bleiben auf diesem Weg, bis unser Herr wiederkommt!

Peter Malgo