1xT 01-09
Hier fragen wir uns sofort: Konnte der Herr Jakob wirklich nicht bezwingen? O doch, natürlich! Aber warum tat er es dann nicht? Was hat es zu bedeuten, wenn hier steht, «dass er ihn nicht übermochte»? Nun, nach meiner Erkenntnis soll es uns in besonderer Weise mit der Barmherzigkeit Gottes konfrontieren. Wie gesagt, Gott hätte Jakob hier ohne weiteres «schachmatt setzen» können. Hätte er es getan, hätte Jakob – rein menschlich gesehen – nicht einmal dagegen protestieren können, denn es wäre gerecht gewesen.
Aber Gott besiegte Jakob nicht ganz und gar. Und damit bewies er seine grosse Barmherzigkeit. Indem der Herr Jakob nämlich «nicht übermochte», das heisst, nicht bezwang, zeigte er ihm, dass er ihn trotz seines Fehlverhaltens immer geschont hatte! Obwohl Jakob sozusagen sein ganzes Leben gegen den Herrn gekämpft hatte, hat dieser ihn doch nie bezwungen! Und damit – mit diesem Geschehen dort beim Jabbok – hat sich in wunderbarer Weise erfüllt, was uns im Neuen Testament in 2. Timotheus 2,13 verheissen wird: «Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.»
O was für ein grenzenloses Wunder der Gnade Gottes; was für eine unbegreifliche, nicht zu verstehende Liebe! Lieber Leser, liebe Leserin, wollen Sie heute diese herrliche Tatsache nicht ganz neu erkennen und im Glauben erfassen?
Marcel Malgo