SgM 10-11

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SgM 10-11

Dieses Geheimnis ist wiederum einzig Paulus offenbart worden. Es betrifft nur die Gemeinde. Es hat weder mit der Auferstehung Israels (Dan 12) noch mit denen, die in der Offenbarung beschrieben werden (Offb 20), zu tun.

Die Entrückung bzw. Verwandlung gehört darum auch nicht zur ersten Auferstehung in Offenbarung 20,6. Sie ist etwas vollkommen Separates. Sogar in 1. Korinther 15,23-24 redet Paulus noch nicht über die Verwandlung, sondern lediglich über die Auferstehung: «Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; dann die, die des Christus sind bei seiner Ankunft; dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht.» Erst später in Vers 51 fügt er das Geheimnis ein. Die Reihenfolge ist folgendermassen:

der Erstling, Christus;

die des Christus sind bei seiner Ankunft; Das sind diejenigen, die bei seiner Wiederkunft in Herrlichkeit an ihn glauben, jedoch durch die Trübsal gehen mussten.

dann das Ende …

Erst später fügt er ein: «Siehe, ich sage euch ein Geheimnis …»

Einige Entrückungen gab es schon früher (Henoch, Elia, Philip­pus). Auferstehung war auch nichts Neues. Die Entrückung der Gemeinde jedoch als Leib Jesu war eine Sonderoffenbarung des Herrn und nicht bekannt (1Thes 4,13.15). Bei der Entrückung besteht das Geheimnis darin, dass nicht alle entschlafen, sondern dass sowohl Tote als auch Lebendige zu diesem Zeitpunkt in einem Augenblick miteinander verwandelt werden.

Die gesamte Gemeinde, auch die noch Lebenden, wird an jenem Tag verwandelt werden. Alle, die dazu gehören, werden einen unvergänglichen, himmlischen geistlichen Körper erhalten, der den himmlischen Regionen angepasst ist: «Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen» (1Kor 15,53).

Das «Verwesliche» bezieht sich auf die Verstorbenen, das «Sterbliche» auf die Lebenden in einem sterblichen Leib. Wir wissen, auch heute sterben Christen, denn jeder Christ lebt in einem sterblichen Leib. Das Ziel ist endlich erreicht:

«Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: ‹Verschlungen ist der Tod in Sieg.› ‹Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?›» (1Kor 15,54-55).

Angesichts dieser Wahrheiten dürfen wir fest und unerschütterlich bleiben. – Alles Unrecht, Leid und den Tod ertragen und alles, was uns möglich ist, für das Werk des Herrn einsetzen (V. 58).