SgM 09-02
Der Weinberg ist Israel, der Feigenbaum mitten im Weinberg ist Jerusalem. Der Weinbergsbesitzer ist Gott, der Vater, und der Weingärtner ist Gott, der Sohn (Jes 3,14; 5,7; Jer 24,5.8).
Drei Jahre hatte der Herr am Feigenbaum gewirkt und gearbeitet, aber er trug keine Frucht. Doch Jesus gab Israel nochmals eine Chance. Er betete am Kreuz: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» (Lk 23,34).
Über die drei Jahre hinaus sollte nochmals am Feigenbaum gearbeitet werden: «Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn herum gegraben und Dünger gelegt habe» (Lk 13,8). Dies tat der Herr mittels seines Geistes und durch seine Apostel. Nach der Himmelfahrt, in den ersten Kapiteln der Apostelgeschichte, gruben und düngten sie nochmals.
In einer Ansprache ruft Petrus das Volk von Neuem auf, Busse zu tun, und sagt der Bitte Jesu entsprechend:
«Und jetzt, Brüder, ich weiss, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, so wie auch eure Obersten … So tut nun Busse und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden» (Apg 3,17-19).
Doch das Volk tat nicht Busse. Sie verfolgten und töteten die Apostel und ihre Mitarbeiter. Der Höhepunkt war die Steinigung des Stephanus. Danach wandte sich das Blatt. Das Evangelium kam zum Apostel Paulus und durch ihn zu den Nationen. Der Berg wurde ins Meer versetzt. Nun erfüllte sich, was Jesus im Gleichnis andeutete: «… und wenn er etwa Frucht bringt, gut, wenn aber nicht, so kannst du ihn künftig abhauen.» Das geschah 70. n.Chr. durch die Römer.
Wir dürfen dem Herrn danken, dass er beständig an uns arbeitet. Aber wir sollten auch ein fruchtbarer Boden für ihn sein.