SgM 07-26
Wie wäre es mit einer kleinen Prise Gift zum Frühstück? Mit etwas Arsen auf dem Brötchen, ein wenig E 605 in den Kaffee, etwas Schlangengift aufs Ei, einem giftigen Pilz oder einer bitteren Wurzel als Beilage? Und wie wäre es, wenn wir noch andere dazu einladen würden?
Wer wäre so dumm? Es käme uns nicht mal der Gedanke, so etwas zu tun. Wir achten sehr sorgfältig darauf, wie wir uns ernähren. Und doch tun nicht wenige Ähnliches im geistlichen Verhalten. Sie nehmen Gift zu sich. Das Gift des Hasses, der Missgunst, des Neides, des beständigen Ärgers oder Grolls, aber auch das Gift der Sünde wie Augen- oder Fleischeslust. Alle Begierde ist eine grosse Gefahr, die uns geistlich und körperlich vergiftet. Die Bibel sagt zum Beispiel über die Eifersucht: «Ein gelassenes Herz ist das Leben des Leibes, aber Eifersucht (LUT: Neid) ist Frass in den Gebeinen» (Spr 14,30).
«Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft», zitierte Wim Malgo. Und Kierkegaard soll gesagt haben: «Alle Not beginnt mit dem Vergleichen.» Betrachten wir beispielsweise die Begierde:
«Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen; aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füsse steigen hinab zum Tod, am Scheol haften ihre Schritte» (Spr 5,3-5).
Denken wir auch an die böse Zunge, das schlechte Reden über andere, das Verunglimpfen, das Weitertragen von Unwahrheiten: «Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch. Schlangengift ist unter ihren Lippen» (Röm 3,13).
Eine Familie, bei der wir auf unserer Verkündigungstournee eingeladen waren, erzählte, wie ein äusserst begnadeter und erfolgreicher Verkündiger aus Neid von anderen Pastoren verunglimpft wurde. Der Bruder war ledig. Man setzte das Gerücht in die Welt, er verdrehe jungen Frauen den Kopf, was nicht stimmte. Die «Geschichte» sorgte für grosse Unruhe.
Die Bibel erklärt, wie man seine eigene Seele vergiften kann und dies durchaus auch schädliche Auswirkungen auf den Körper nehmen kann. Dieses Gift schädigt aber nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der anderen, die wir «zum Essen einladen», indem diese auch angesteckt werden.
Die Bibel sagt über Jesus: «Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen» (Tit 2,11; LUT). Wir sollen bestrebt sein, diese heilsame Gnade gegenüber allen auszuleben. – Nur so kommt alles gut.