SgM 05-04
Bewusst möchte ich dieselben Verse von gestern weiterführen, um auf die verändernde Kraft der Liebe aufmerksam zu machen. Ein Freund sandte mir folgende Geschichte zu:
«‹Was willst du?›, knurrte der sowjetische Hauptmann Marco den Jungen an. Der erst zwölfjährige Junge schluckte seine Angst hinunter und antwortete dem kommunistischen Offizier: ‹Sie haben meine Eltern verhaftet. Heute ist der Geburtstag meiner Mutter. Ich schenke ihr dann immer einen Strauss Blumen. Da mir meine Mutter beigebracht hat, meine Feinde zu lieben und Böses mit Gutem zu vergelten, wie Jesus Christus es getan hat, möchte ich die Geburtstagsblumen, die für meine Mutter gedacht sind, gerne der Mutter Ihrer Kinder geben. Bitte geben Sie Ihrer Frau diese Blumen und erzählen Sie ihr von der Liebe Christi.›
Hauptmann Marco, der normalerweise ungerührt Folter und brutalen Schlägen an Christen zuschauen konnte, war tief bewegt von den Worten des Jungen. Tränen liefen ihm über die Wangen, während er langsam um den Schreibtisch herumging und den Jungen väterlich umarmte.
Marcos Herz war verändert worden durch die Liebe Christi. Er konnte nun keine Christen mehr verhaften oder foltern.
Nur wenige Monate nach dem Besuch des Jungen wurde er selbst verhaftet und in eine verdreckte Gefängniszelle geworfen, umgeben von manchen Christen, die er zuvor verhaftet und gefoltert hatte. Mit Tränen in den Augen erzählte er seinen Mithäftlingen von dem Jungen und dem einfachen Geschenk der Blumen. Er empfand es nun als Ehre, die Zelle mit den Christen zu teilen, die er zuvor verfolgt hatte.»
Die Liebe Christi veränderte eine Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4). Die Liebe Christi veränderte einen Verleugner, Petrus, in einen glühenden Bekenner (Joh 21). Die Liebe Gottes zu seinem Volk wird Israel eines Tages verändern (Hes 16; Hos 11; Röm 11).
Die Liebe Gottes hat aus uns Kinder Gottes mit einer anderen Gesinnung gemacht. Nur diese Liebe verändert etwas in dieser Welt. – Und wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (1Jo 4,19).