SgM 01-17
Das wird der grösste Erkenntnisschub aller Zeiten, das grösste Aha-Erlebnis, das es je gab, wenn alle Völker mit ihren verschiedenen Kulturen, Charakteren, Prägungen, Religionen und Ideologien miteinander erkennen, dass Gott heilig und gerecht ist, wahrhaftig und barmherzig. Wie konträr steht doch der Herr gegenüber dem Menschen da, denn in unserer Welt sehen wir heute genau das Gegenteil.
Die Wege und Werke des Menschen sind ungerecht. Alles steht Kopf und Ordnungen wanken. Es gibt kaum noch Zuverlässigkeit. Dementsprechend nehmen Haltlosigkeit und Verunsicherung zu. Krisenwellen wachsen zu einem Tsunami. Eine Nachricht im Deutschlandfunk am 29. Januar 2016 lautete beispielsweise:
«Türkei: Der letzte Christ von Idil. Die Kleinstadt Idil im Südosten der Türkei ist einer der ältesten christlichen Orte der Welt. Bis Ende der 70er-Jahre stellten die Christen sogar den Bürgermeister. Als dieser erschossen wurde, flohen alle verbliebenen Christen nach Deutschland, Schweden oder in die Schweiz. Nun hat auch der letzte Christ Idil verlassen – der Sohn des ermordeten Bürgermeisters.»
Man rühmt sich, dass dieser Ort nun «christenfrei» ist. Viele fragen sich: «Was hält und trägt denn noch? Was gibt Halt in haltlosen Zeiten?» Christen beten: «Wann kommst du Herr, warum regst du dich nicht?» Unser einleitender Vers gibt uns Antwort: «Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.» Nur in der Gerechtigkeit seiner Wege und in der Gnade seiner Werke finden wir Halt und Sicherheit. Das darf uns beruhigen.
Die Offenbarung des Johannes weist auf eine Zeit, in der Völker den Herrn erkennen werden, ihn fürchten und darüber anbeten, dass nur er heilig ist und alles, was er tut, gerecht ist. Diese Gerechtigkeit hat Gott in Jesus bewiesen. – Wir dürfen Gott in unseren ungerechten und unruhigen Zeiten danken, dass er gerecht ist und wir in seinem Sohn Ruhe finden.