1XT 11-21
Manchmal hat es den Anschein, dass wir uns in einer Wüste befinden, auf einer geistlichen Durststrecke, wo wir sinnlos hin und her geführt werden, denn wir sehen keine Frucht. Wir meinen, dass wir uns in einem Lebensabschnitt ohne richtiges Ziel befinden und nicht weiterkommen.
Warum gehen wir durch Leid, für das wir keine Erklärung haben? Warum legen sich manche Traurigkeiten, Ängste und Verzweiflung auf unser Leben? Wir wären doch so gerne viel effizienter in unserer Arbeit, mit klaren Zielen, deutlichen Wegen, mit erkennbarer Frucht und sichtbaren Erfolgen. Stattdessen scheinen wir auf einem Abstellgleis zu stehen und kommen nicht so richtig vom Fleck.
Wir fragen uns: «Wozu soll ich voll Heiligen Geistes sein, wenn ich krank im Bett liege oder mich sonst in einer isolierten Situation befinde? Voll Geistes muss man doch im Dienst sein, in der konkreten Arbeit für den Herrn, aber doch nicht in der Wüste?»
Im Reich Gottes sind die scheinbar fruchtlosen Zeiten, in die uns der Geist Gottes führt, in Wirklichkeit nicht fruchtlos. Sind wir auch dann gehorsam und tragfähig, wie es Jesus gewesen ist, wenn wir uns in einer solchen «Wüstenzeit» befinden? Dann dient die Situation dem Zeugnis Gottes und ist gleichzeitig ein Zeugnis für unsere Mitmenschen und die unsichtbare Welt.
Wichtig ist, dass wir uns in allem vom Geist Gottes leiten lassen, auch auf Wegen, die wir nicht verstehen, und dass wir ohne innere Rebellion im Vertrauen auf unseren Herrn gehorsam sind. Es ist nicht so wichtig, in welcher Situation wir uns befinden, sondern viel mehr, wie wir uns darin verhalten, ob wir uns darin bewähren und voll Geistes bleiben.
Norbert Lieth