1xT 10-08
Jesus sagte voraus, dass das Böse am Ende der Zeit zunehmen würde: «Weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten» (Mt 24,12). Schuld und Unversöhnlichkeit sind das Problem Nummer eins der Menschheit. Die grössten technischen Fortschritte bringen nicht den Frieden, von dem alle träumen. Aus der Schuld, in die wir alle verstrickt sind, findet kein Einziger selbst heraus. Jesaja erkannte prophetisch die Lösung: «Er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden» (Jes 53,5). Aus Liebe ging unser Herr Jesus den Leidens und Sterbensweg nach Golgatha. Dort am Kreuz bezahlte er mit seinem Blut für Ihre und meine Sünden. Was für eine Gnade!
Diese grosse Gnade verpflichtet uns zu gleicher Liebe denjenigen gegenüber, die uns Böses antun. Jesus mahnt: «Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr?» (Mt 7,3). Weil Jesus uns vergeben hat, sollen auch wir unseren Mitmenschen vergeben. Und Jesus lehrt uns, wie folgt zu beten:
«Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern» (Mt 6,12). «Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus» (Eph 4,32). Und: «Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!» (Kol 3,13). Wohl dem, der seinen Mitmenschen in Jesu Namen vergibt, denn ihm wird auch vergeben!
Burkhard Vetsch