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Bei Luther klingt dieser Vers etwas stärker: «Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.» Von Natur sind wir alle – ohne Ausnahme – «Loser». Das bedeutet Verlierer. In einer Klosterzelle war auf einem Totenschädel «Memento mori» zu lesen. Etwas makaber sollte es auf Lateinisch an den Zellenvorgänger erinnern und an das, was von ihm übriggeblieben war. Dies nicht etwa, um sich über andere zu erheben, sondern um nüchtern an die menschliche Vergänglichkeit zu appellieren.
Das Gegenteil davon ist die Projektion vom «Superman». Dieser blaurote Held düst über Wolkenkratzer. Und wenn nötig, fliegt er schneller als mit Lichtgeschwindigkeit, um die Zeit zurückzudrehen. Dem alles durchdringenden Röntgenblick, der Superpuste und dem Supergehör sowie der Muskelkraft sind keine Grenzen gesetzt – der naive Wunschtraum vieler Menschen.
Auch heute setzt mancher auf die technischen Errungenschaften. Andere träumen von Unsterblichkeit durch Transplantation, Genmanipulation oder den Transhumanismus. Immer mehr Leute versuchen es auch mit Hilfe okkulter Kräfte. Im echten Leben ist «Superman» tragischerweise vom Pferd gestürzt und von den Nackenwirbeln abwärts gelähmt. Es war ein Höhenunterschied von 2,50 Metern! Das ist die nackte Realität: Unser Leben hängt stets nur an einem Faden. Deshalb sollen wir unser kurzes und bedrohtes Leben durch Jesus Christus in die ewigen Hände Gottes legen. Sein Wort nennt uns Wurm oder «Ben Adam» (Sohn des aus dem Staub Gemachten). Gott will in seiner unendlichen Liebe ewige Gemeinschaft mit uns haben! Auch der heutige Tag ist kostbar und gezählt. Er soll uns ihm näherbringen und zu seiner Ehre gelebt werden.
Reinhold Federolf