1xT 09-09

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Jesu Antwort auf die Bitte des königlichen Beamten hat einen bitteren Unterton. Warum? Die meisten Menschen kamen nicht wegen Jesus selbst oder um seiner Worte willen, sondern weil sie Zeichen und Wunder erleben wollten. Wer wollte denn nicht gesund werden oder sich vom Brot sättigen, das Jesus wundersam vermehrt hatte? Wunder waren gefragt! Doch waren es gerade die Menschen, die trotz der vielen Wunder, die sie erlebten, «kreuzige ihn» schrien. Man wollte wohl die Wunder, doch den Wundervollbringer lehnte man ab! Denn er entsprach nicht ihren Vorstellungen.

Auch heute verlangt das Volk – und mit ihm so mancher Christ – nach Zeichen und Wundern. Doch wenn die Wunder, die Jesus damals tat, das Volk nicht zum Glauben brachten, wie viel weniger werden sie es heute können! Der kleine Kreis von Menschen, die an Jesus Christus glaubten und ihm nachfolgten, wurde von dem überwältigt, was Petrus voller Überzeugung ausspricht: «Herr, wohin sollen wir gehen? Denn nur du hast Worte ewigen Lebens» (Joh 6,68). Auch die Jünger waren von dem, was sie sahen, fasziniert. Aber zum Glauben kamen sie durch die Worte Jesu. Es ist, wie Paulus sagt: «So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi» (Röm 10,17). Von diesem Wort sagt Johannes: «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott» (Joh 1,1). Leider suchen Christen heute vermehrt nach Wundern und interessanten Shows. Damit verlassen sie den Boden von Gottes Wort und die Kraft zur wahren Wiedergeburt geht verloren. Ist das nicht der Grund, weshalb wir so viele Namenschristen haben, denen Christus und seine Art fremd ist?

Samuel Rindlisbacher