1xT 08-04
Was für ein bewegender Moment wird das sein, wenn die Juden plötzlich Jesus sehen und erkennen werden, wenn sie plötzlich begreifen: Jener, den wir vor zweitausend Jahren ans Kreuz gebracht, den wir verworfen und verspottet haben, der ist unser Messias! Er hat es gesagt, aber wir haben ihm nicht geglaubt.
Jahrhunderte schon warten die Juden voller Sehnsucht auf ihren verheissenen Erlöser. Und dann, wenn der grosse Augenblick endlich da ist, wird das Weinen und Wehklagen womöglich grösser sein als die Freude. Warum? Weil sie erkennen, dass ihnen das Jahrtausende währende Leid, der Schmerz und die Verfolgung hätten erspart bleiben können, wenn sie ihm geglaubt, ihn angenommen und nicht verachtet hätten. Das wird ein dramatischer, herzzerreissender und tränenreicher Augenblick sein, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat.
Freudentränen – endlich ist unser Erlöser und Retter da – werden sich mit abgrundtiefer Scham vermischen. Gott wendet sich seinem Volk Israel wieder zu! Ja, er hat es nie vergessen (vgl. Jes 49,14-16), sondern lediglich zu unserem Heil für eine gewisse Zeit beiseitegestellt. Doch wenn Jesus sichtbar wiederkommt in grosser Kraft und Herrlichkeit, dann werden Juden und Christen eins sein im Namen Jesu Christi, im Namen Jeschuas des Messias!
Thomas Lieth