1xT 05-30
Die beiden Verse beschreiben den Priesterdienst des Apostels Paulus für die Nationen. Paulus setzte alles daran, dass die Gemeinde als eine heilige Frucht und Opfergabe dem Herrn geweiht war. Dabei hatte er auch sein eigenes Volk, die Juden, im Auge.
Nun wollte er, «wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttag in Jerusalem sein» (Apg 20,16). Gerade an Pfingsten, dem Fest der Ernte, an dem sich dreitausend Juden bekehrt hatten, wollte er die Frucht aus den Nationen bezeugen. Er nannte dies geheimnisvoll «eine Frucht versiegeln» (Röm 15,28). Um dieses Zeugnis zu geben, reiste er mit sieben namentlich erwähnten Heidenchristen nach Jerusalem (Apg 20, 4). Offenbar zählten sie während der Reise bedeutungsvoll die sieben Wochen à sieben Tage von Ostern bis Pfingsten (Apg 20,6; 21,4). Dort bezeugte er feierlich: «was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte … Sie aber verherrlichten Gott» (Apg 21,19-20). Nach seinem bewegenden Zeugnis beschuldigte man ihn fälschlicherweise, Griechen in den Tempel gebracht zu haben. Dies führte zu seiner Gefangennahme und Reise nach Rom. – Warum war Paulus dieses «Opfer der Nationen» so wichtig? Da durch Israels Fall «den Nationen das Heil geworden ist», wollte er die Frucht aus den Nationen nach Jerusalem bringen, «um sie (die Juden) zur Eifersucht zu reizen» (Röm 11,11). Darum sollen auch wir ein entschiedenes und geheiligtes Leben führen.
Eberhard Hanisch