1xT 01-26
Über dieses Wort dürfen wir uns von ganzem Herzen freuen! Nun verhält es sich aber mit diesem Wort wie auch mit anderen Aussagen der Heiligen Schrift: Wir müssen sie im näheren Zusammenhang lesen, um nicht zu einer einseitigen Auslegung zu kommen. Dies ist die herrliche Wahrheit, dass wir Freunde Jesu Christi sind. Jesus selbst hat es ja gesagt! Aber wir sind nicht einfach so Freunde Jesu Christi! Denn unser Herr Jesus sagt nur einen Vers vorher – nämlich in Vers 14: «Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.» Die Aussage – «Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid» – ist also unmissverständlich an die Bedingung gebunden: «wenn ihr tut, was ich euch gebiete».
Ach, wäre es doch so, dass wir als Christen diese Wahrheit mehr beachten und bejahen würden. Leider leben wir heute jedoch in einer Zeit, wo das Evangelium einseitig verkündigt wird! Man betont immer und immer wieder: Gott ist Liebe, Gott ist barmherzig, Gott ist vergebend – und natürlich ist er das auch! Aber das ist nur die eine Seite des Evangeliums, zumal Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Vergebungswille dort ihren Ursprung haben, wo auch seine Heiligkeit, seine Gerechtigkeit und seine ewige Kraft zu finden sind! Deshalb sagt die Schrift nicht nur «Gott ist Liebe» (1Joh 4,16), sondern auch «Gott ist heilig» (Ps 99,9)! Möge uns diese Wahrheit am heutigen Tag ganz neu durchdringen. Petrus schreibt es so: «Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel» (1Petr 1,15).
Marcel Malgo