In Offenbarung 7 befinden wir uns schon in der Zeit nach der Entrückung. Während die Gemeinde Jesu im Himmel ist, wird auf der Erde der Antichrist seine Herrschaft offenbaren. Dabei werden die Menschen ihm vorerst zujubeln (Dan 9,27). Doch dann wird sich seine Herrschaft (ähnlich wie im Dritten Reich) in eine noch nie dagewesene Tyrannei verwandeln. Die Sünde und Rebellion gegen Gott wird dabei ein solches Mass erreichen, dass Gott schliesslich nichts anderes mehr übrig bleibt, als die Gerichte, wie in der Offenbarung beschrieben, auszuüben. Es ist die dunkelste und schrecklichste Stunde in der Menschheitsgeschichte (Mt 24,22).
Bevor nun die von Gott angekündigten Gerichte über die Erde gehen, versiegelt Gott 144.000 Menschen aus den 12 Stämmen Israels als Seine Boten mitten in einer dunklen Welt. Bei dieser Aufzählung fehlt der Stamm Dan aus einem bestimmten Grund. Denn aus der Bibel wissen wir, dass Dan einer der Stämme war, die besonders dem Götzendienst verfallen waren:
In 3. Mose 24 spricht ein Daniter die erste Gotteslästerung aus. In Richter 18 führen die Daniter an ihrem neuen Wohnort im Norden den Götzendienst ein. In 1. Könige 12 errichtet König Jerobeam dort in Dan (und auch in Bethel) den Götzendienst der Kälber, die er gemacht hatte.
Interessant ist in diesem Kontext die Weissagung des greisen Jakobs über Dan: «Dan soll eine Schlange sein am Weg, eine Otter auf dem Pfad, die das Ross in die Fersen beisst, dass der Reiter rücklings stürzt …» (1.Mo 49,17). Deshalb meinen gewisse Ausleger sogar, dass aus dem Stamm Dan der Antichrist kommen könnte. Dies wäre ein weiterer Grund, warum der Stamm bei den 144.000 nicht erwähnt wird.
Und doch: Gottes Verheissung erfüllt sich! (Dan bedeutet Richter.) Im Tausendjährigen Reich (der sichtbaren Gottesherrschaft auf Erden; vgl. Jes 60-61; Hes 40-48) wird Dan sein Erbteil am Land zugesprochen; dies sogar an erster Stelle (Hes 48). Ja, «Dan wird sein Volk richten als einer der Stämme Israels» (1.Mo 49,16).