Können wir Gott vertrauen?

Politische Unruhen, Hunger und grosse Nöte grassieren überall auf der Welt. Wie wir angesichts dessen und in den dunkelsten Stunden unseres Lebens dennoch unserem Vater im Himmel vertrauen können. Eine Ermutigung.

Haben Sie schon einmal in erwartungsvolle Kinderaugen geschaut? Es ist bewegend und berührt das Herz, wenn Kinder erwartend zur Mutter oder zum Vater aufblicken. Gott sieht täglich in die Augen von Milliarden erwartender Menschen. Und Er hat für sie alle Nahrung genug geschaffen: «Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen» (Ps 145,15–16).

Es gibt also eigentlich genügend Nahrung auf der Welt, um jeden Menschen ausreichend zu versorgen, sodass dieser ein gesundes und produktives Leben führen könnte. Heute existieren nahezu 7,5 Milliarden Menschen. Kürzlich hiess es in einer Zeitschrift über Agrarwissenschaft, dass die vorhandenen Äcker vier Milliarden Menschen mehr ernähren könnten. Dass es leider trotzdem so viel Hunger gibt, dafür sorgen die Ungerechtigkeit der Menschen, die schlechte Verteilung der Nahrungsmittel, die Korruption, Kriegskonflikte, das fehlende soziale Netz, der Egoismus usw. 

Der Herr möchte allen das Nötige und mehr geben. Alles kommt aus Seiner Hand. Zwei Beispiele dafür finden wir in den Evangelien, nämlich in der Speisung der Fünf- und Viertausend: «Und er befahl der Volksmenge, sich in das Gras zu lagern, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf, dankte, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie dem Volk. Und sie assen alle und wurden satt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll» (Mt 14,19–20).

Dürfen wir vertrauen, dass der Herr uns weiter versorgt? Ja. Darauf macht uns Matthäus 6,26 aufmerksam: «Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?»

Yvonne Schwengeler meinte einmal: «Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl; sie geben einem etwas zu tun, aber sie bringen einen nicht vorwärts!» Wie wahr! Sich Sorgen zu machen, nimmt dem morgigen Tag nicht seinen Kummer, es nimmt dem heutigen seine Stärke. Aber sich nicht zu sorgen, ist einfacher gesagt als getan. Wir sorgen uns um unser Auskommen, unsere Kinder, unseren Leib, unsere Finanzen, unsere Wohnung, unsere Zukunft; um unsere Gemeinde, unsere Arbeit … Doch wir sollten immer wieder die oben genannten Bibelverse betrachten und sie auch betend vor dem Herrn aufsagen.

David bezeugt: «Ich aber vertraue auf deine Gnade; mein Herz soll frohlocken in deinem Heil. Ich will dem Herrn singen, weil er mir wohlgetan hat!» (Ps 13,6). Wie sagten es der Missionswerkgründer Wim Malgo und andere Glaubensväter und -mütter immer wieder: «Danken schützt vor Wanken und loben zieht nach oben.» 

In der Bibel nimmt das Singen, Danken und Loben grossen Raum ein. Warum? Weil es Gott an die erste Stelle setzt. Es ist Ausdruck unerschütterlichen Vertrauens, Ausdruck tiefster Dankbarkeit, Ausdruck der Anerkennung dessen, was Gott tut, Ausdruck unserer inneren Haltung und Ausdruck unserer totalen Übereinstimmung mit dem Herrn. Letztendlich erquickt das Gotteslob nämlich auch den Menschen selbst. Danken und loben ist tatsächlich das beste Mittel, um aus einem Tief herauszufinden und von Sorgen erleichtert zu werden.

«Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden» (Phil 4,6). Psalm 13,6 zeigt uns, dass loben und ehren immer eine bewusste Willensentscheidung ist, und meistens nicht automatisch kommt: «Ich will dem Herrn singen …»

Wir sollten uns immer wieder bewusst Zeit nehmen, Gott zu danken: für den Herrn Jesus, das Heil, die Errettung, die Wiedergeburt, die Familie, den Ort, wo wir leben und wohnen, die Arbeitsstelle, die Möglichkeit zu dienen … Ja, statt dem Allmächtigen Vorwürfe zu machen, Ihn infrage zu stellen, Sein Handeln zu kritisieren, sollten wir Ihm die Ihm gebührende Ehre geben. Denn wir sind der himmlischen Welt ein Schauspiel (Eph 3,10). Die Engel freuen sich darüber, wenn Menschenkinder Ihm die Ehre geben.

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
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