Friede, wo doch kein Friede ist

Wenn wir die Nachrichten hören, werden wir feststellen, dass die Weltpolitik im Blick auf die Schaffung von Frieden nicht weiter gekommen ist. Dies ist auch nicht zu erwarten, im Gegenteil. Friede bedeutet mehr als nur Abwesenheit von Krieg.

Der Mensch ist mit den Jahrhunderten nicht klüger oder besser geworden. Die ständigen Unruhen in unserer Welt zeigen, dass er nichts aus der Geschichte gelernt und sich keinesfalls zu etwas angeblich Höherem entwickelt hat. Nach wie vor gibt es grausame Tyrannen, gewissenlose Diktatoren, rücksichtslose politische Führungspersönlichkeiten und Nationen, die sich verführen lassen. Von daher ist es heute noch genauso wie im damaligen Ägypten oder im Babylon Nebukadnezars; lediglich das Drumherum ist moderner geworden.

Der Prophet Jesaja sah in einer von Gott geschenkten Vision eine kommende Welt, in der Frieden herrscht. Interessanterweise nahm er wahr, dass das Reich des Friedens von einem Sohn eingeleitet und getragen wird. Jesaja redete prophetisch vom Sohn als vom Fürsten des Friedens, der gleichzeitig auch Gott ist; Er spricht von Jesus Christus: «Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Gross ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun» (Jes 9,5–6).

Die Welt schreit und sehnt sich nach Frieden. Zu Hunderttausenden gehen die Menschen für den Frieden auf die Strasse. Sie rufen zum Frieden auf Twitter, in sozialen Netzwerken und auf Blogs. Doch wie viele dieser friedensbewegten Menschen haben Frieden mit Gott im eigenen Herzen? Wie viele dieser Demonstranten haben Frieden im eigenen Haus, in ihrer Ehe und Familie? Und wie viele all dieser Friedensstifter haben Krach am Arbeitsplatz und Ärger mit den Nachbarn? Wo beginnt der Frieden? Im Weissen Haus in Washington, in der UNO, in Brüssel, in Israel oder in Syrien?

Frieden gründet sich auf Gerechtigkeit, wie es uns die Bibel lehrt: «Wo es gerecht zugeht, da herrschen auch Friede, Ruhe und Sicherheit – für immer» (Jes 32,17). Nur dort, wo der Gerechtigkeit Genüge getan wird, wird Frieden möglich. Wo es aber keine Gerechtigkeit gibt, kann es nie zu einem beständigen Frieden kommen. Die Welt ist meilenweit von Frieden entfernt, weil in ihr die Ungerechtigkeit dominiert.

Was aber ist Gerechtigkeit? Jesus Christus selbst ist die Gerechtigkeit in Person, steht doch geschrieben: «Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, welcher uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung» (1.Kor 1,30). Folglich ist wahrer und beständiger Friede nur in Jesus Christus möglich.

Erst mit der Wiederkunft des Herrn in Kraft und Herrlichkeit wird in Israel und der übrigen Welt die Gerechtigkeit regieren und Frieden herrschen. Das hat uns Petrus in seinem zweiten Brief kundgetan: «Wir erwarten aber nach seiner Verheissung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt» (2.Petr 3,13).

Rainer Zelewske bringt es auf den Punkt:

«Wann wird endlich Friede sein?
Wenn die letzte Rakete verschrottet ist,
wird dann endlich Friede sein?

Dann wird endlich Friede sein:
Wenn Menschen verstehen,
dass es doch gar nicht die Waffen sind,
sondern sie selbst, die der Unfriede sind.

Dann wird endlich Friede sein:
Wenn Jesus, der Friedefürst,
in unseren Herzen den Frieden schaffen kann.»

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
Zurück