Während Jesus betete, leuchtete Sein Angesicht wie die Sonne und Seine Kleider wurden weiss wie das Licht. Vielleicht war diese Verklärung auch eine direkte Antwort des Vaters auf das Gebet Seines Sohnes. Was Jesus betete, ist uns nicht überliefert, aber wir wissen, worüber Er sich mit Mose und Elia unterhielt. Dies lässt vermuten, dass es auch in Seinem Gebet um den Ihm bevorstehenden Weg ging, zumal Jesus auch kurz zuvor Seine Jünger mit der ersten Leidensankündigung konfrontiert hatte. Er war dabei, Seine Jünger vorzubereiten – deshalb auch das Gespräch über die Nachfolge –, doch Jesus selbst brauchte ebenfalls jemanden, der Ihn vorbereitete. Wer meint, der Sohn Gottes sei einfach mal so «locker flockig» ans Kreuz gegangen, hat eine völlig falsche Vorstellung. Sein Gebetskampf im Garten Gethsemane spricht dahingehend Bände.
Jesus suchte die Nähe Seines Vaters, er suchte die Kraft, Zurüstung und Bestätigung Seines Vaters. Und genau das sollte hier vor den Augen der drei Jünger geschehen. Das war im Übrigen auch das einzige Mal, dass der Herr Jesus sich vor Seinem Tod und Seiner Auferstehung in Herrlichkeit offenbarte. Hier, bei der Verklärung, veränderte sich Sein Angesicht und Seine Göttlichkeit strahlte majestätisch hervor. Einen Moment lang war Jesus nicht nur Mensch, sondern Sein göttliches Wesen wurde erstmals für einige Seiner Jünger sichtbar. Diese Verklärung war für die Jünger wie ein Vorgeschmack auf die Zukunft, wenn sie den Herrn Jesus in Seiner ganzen Herrlichkeit erblicken würden, wie es in 1. Johannes 3,2 beschrieben wird: «Denn wir werden ihn sehen, wie er ist.»
Weiter im Text: «Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm» (Mt 17,3). Die Verklärung an sich ist schon sehr aussergewöhnlich. Doch dabei bleibt es nicht, sondern jetzt treten auch noch Mose und Elia auf den Plan. Und damit nicht genug; sie erscheinen nicht nur, sondern sie reden auch noch mit Jesus. Jetzt können wir natürlich versuchen, das irgendwie symbolisch zu deuten und zu sagen: Mose und Elia stehen hier nur beispielhaft und sind nicht wirklich erschienen. Höchstwahrscheinlich waren die Jünger bloss durch die tiefstehende Sonne geblendet. Nein! Wir müssen nichts umdeuten und wir müssen auch nichts vermenschlichen. Hier auf diesem Berg und während der Verklärung des Herrn Jesus sind wahrhaftig Mose und Elia erschienen. Nehmen wir es einfach so an, wie es geschrieben steht.
Lukas spricht auch davon, dass Mose und Elia ebenfalls in Herrlichkeit erschienen. Wie immer das in der Praxis ausgesehen haben mag. Beide hatten ja einen aussergewöhnlichen Abschied von Erden genommen und beide werden im Judentum als Vorläufer des Messias angesehen. Über Mose heisst es, dass Gott selbst ihn begrub und dass sein Grab bis heute unbekannt ist (5.Mo 34,5–6). Und in Judas 9a wird geschildert, dass der Erzengel Michael mit dem Teufel Streit hatte und um den Leib Moses verhandelte. Wir sehen, wie Gott selbst über den Leichnam seines Knechtes Mose verfügt und darüber wacht. Umso mehr ist es also Gott ein Leichtes, Mose in Herrlichkeit auf dem Berg der Verklärung erscheinen zu lassen. Elia hingegen wurde entrückt, er wurde also von Gott selbst zu sich in den Himmel geholt (2.Kö 2,11). Sowohl das, was mit Mose und Elia geschehen ist, als auch die Verklärung sind Geheimnisse und das persönliche Eingreifen Gottes, der sich über alle Naturgesetze und erst recht über alle menschliche Logik hinwegsetzt. Es ist das sichtbare Wirken Gottes an und in Seinem Sohn.
Mose und Elia spielen auch heilsgeschichtlich eine bedeutende Rolle, sodass es natürlich seinen Grund hat, dass die beiden hier erscheinen und nicht etwa Aaron und Henoch. Wofür steht Mose? Mose war derjenige, dem Gott die Gesetzestafeln übergab; und im Judentum werden die fünf Bücher Mose nicht umsonst «Das Gesetz» genannt. Mose ist der Inbegriff für das Gesetz. Und wer repräsentiert im Judentum ganz besonders die Propheten? Elia. Der einzige Prophet, der nicht gestorben ist, sondern entrückt wurde; der Prophet, der das Volk einst aus dem Baalskult führte und der auch mit der Wiederkunft des Herrn Jesus in Verbindung gebracht wird (vgl. Mal 3,23). Mose und Elia repräsentieren also das Gesetz und die Propheten. Sowohl das Gesetz als auch die Propheten weisen auf den kommenden Erlöser hin. Es ist sogar das eigentliche Ziel des Gesetzes und der Propheten, dass das Reich Gottes in Jesus Christus seinen Anfang nimmt.
Die Verklärung verdeutlicht, dass der Alte Bund aufgehoben ist, weil Jesus das Gesetz erfüllt hat. Und auch das Prophetentum hat mit der Einsetzung des Neuen Bundes – in Jesus – sein Ziel erreicht. Nun steht die Gnade im Zentrum. Nicht mehr Mose und Elia, sondern Christus allein! Jesus wird hier im Zuge der Verklärung von Gott, dem Vater, als derjenige bestätigt, von dem das Gesetz und die Propheten zeugen, als der Messias, der Erlöser der Welt.
Lukas berichtet, worum es bei dem Gespräch zwischen Jesus, Mose und Elia ging. Sie sprachen «von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte» (Lk 9,31). Es ging also um eine Erfüllung, und zwar um die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten. Es ging um den Auftrag des Herrn Jesus – das, was Ihm noch bevorstand: der ringende Kampf im Garten Gethsemane, die Folter, der Spott, die Verleugnung, der Verrat, die Gottverlassenheit und die Kreuzigung … Ja, es ging hier buchstäblich um Leben und Tod! Jesus stand ein Kampf bevor, der die ungebrochene Rückendeckung Seines Vaters erforderte. Die Verklärung macht zum einen deutlich, dass es der unbedingte Wille Gottes ist, dass Sein Sohn diesen Weg geht und das zu Ende führt, was Gott in Seiner Gnade und Liebe den Menschen gegenüber begonnen hat. Zum anderen möchte Gott Seinen Sohn dadurch stärken und ermutigen. Deshalb konnte Jesus auch Seinen Jüngern gegenüber bezeugen: «Siehe, es kommt die Stunde, und sie ist jetzt schon da, wo ihr euch zerstreuen werdet, jeder in das Seine, und mich allein lasst; aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir» (Joh 16,32). Jesus weiss: Wenn mich auch ein Judas verraten und ein Petrus verleugnen wird, mein Vater im Himmel hält die Fäden der Heilsgeschichte in Seinen Händen und Er lässt mich nicht wirklich allein.
An dieser Stelle wird auch gesagt, dass Jesus Sein irdisches Ende in Jerusalem finden wird und nicht zum Beispiel in Nazareth. Warum ist das wichtig? Ich denke da an das dramatische Geschehen auf dem Berg des Absturzes in Nazareth (Lk 4,29–30). Dort hat Jesus nicht sterben dürfen; nicht an diesem Ort, nicht zu jener Zeit und auch nicht auf diese Weise. Er sollte in Jerusalem sterben, während des Passahfestes und am Kreuz, gemäss den Vorhersagen aus dem Gesetz und den Propheten (Gal 3,13; 5.Mo 21,23). Jesus wusste das, Er hatte Seinen Tod bereits angekündigt: «Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Passah ist; dann wird der Sohn des Menschen ausgeliefert, damit er gekreuzigt werde» (Mt 26,2). Den Tod vorherzusagen, ist nicht so schwierig; aber zu sagen, wann, wo und wie genau, dazu gehört schon wesentlich mehr. Jesus wusste, wohin Sein Weg Ihn führte und die Verklärung war wie eine Bestätigung, dass dieser der einzig mögliche und richtige Weg zur Versöhnung war.
Weiter in unserem Text mit Vers 4: «Da begann Petrus und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind! Wenn du willst, so lass uns hier drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine.» Typisch Petrus – er ergreift mal wieder kühn die Initiative und möchte entgegen den geltenden Bauvorschriften den ganzen Berg umgestalten. Petrus fällt nicht in Anbetung, wie es in dieser Situation angebracht wäre. Von den beiden anderen Jüngern ist gar nichts zu hören. Petrus will sich offenbar an der Herrlichkeit, die er hier erlebt, festklammern. Er wünscht sich ein Paradies auf Erden. Aber das ist noch nie gut gegangen und wurde auch nicht verheissen.
Petrus und die anderen Jünger haben den Leidensweg und den Heilsweg ihres Herrn bis zuletzt nicht wirklich begriffen. Aber das soll kein Vorwurf sein, denn ich glaube, dass selbst wir, die das abgeschlossene Wort Gottes in den Händen halten, nicht wirklich begreifen, was geschehen ist und was noch geschehen wird. Wir werden hier, wie auch an anderen Stellen der Heiligen Schrift, mit den menschlichen Schwächen der Jesusnachfolger konfrontiert. Und darüber bin ich sogar froh, zeigt es mir doch, dass ich nicht der einzige Versager bin. Und vor allem zeigt es uns, dass es nicht darum geht, in der Nachfolge perfekt zu sein, sondern aufrichtig, ehrlich und treu. Und das war Petrus. Sein Anliegen, drei Hütten zu bauen, erinnert sehr stark an Religion. Ich habe nichts gegen Anbetungsstätten und Pilgerorte, aber wenn es nur noch darum geht, einen Stein zu küssen, die Wangen einer Statue zu streicheln oder einen Olivenzweig abzubrechen; dann geht das am Evangelium schlichtweg meilenweit vorbei. Jesus will keine Hütten, sondern unser Herz. Gott will keine Reliquienverehrung, sondern Gehorsam. Wir müssen nicht nach Bethlehem in die Geburtskirche oder nach Jerusalem in die Grabeskirche, wenn Gott doch so nahe ist. Was Gott will, ist eine lebendige Gemeinde und keine tote Kathedrale. Dem Herrn sind 10 aufrichtige Beter in einer Abstellkammer lieber als 2000 hektische Pilger in der Grabeskirche.
Interessant ist auch, dass die Jünger nicht nur den verklärten Herrn Jesus erkannten – trotz Seiner Verwandlung –, sondern auch Mose und Elia, obwohl sie diese natürlich noch nie gesehen hatten. Es existierten keine Bilder von ihnen, sie trugen garantiert kein Namensschild und auch keine Rose im Knopfloch. Aber Petrus fragte gar nicht, wer denn diese zwei seltsamen Gestalten waren, sondern identifizierte diese sofort als Mose und Elia. Auch hier könnten wir wieder bohren und versuchen, Rückschlüsse daraus zu ziehen. Kann es sein, dass wir uns tatsächlich in der Herrlichkeit wiedererkennen, dass wir sogar Geschwister erkennen, die wir nie zuvor gesehen haben? Erkennen auch wir Mose und Elia? Werden wir unsere gläubigen Familienmitglieder wiedererkennen? Ja, ich glaube, dass wir uns wiedererkennen werden, aber das heisst nicht, dass wir unbedingt wissen: Das war mein Vater und das meine Ehefrau, das mein nerviger Bruder und das mein ungerechter Chef. In der Herrlichkeit sind wir eine grosse Familie. Wir stehen alle in einer Beziehung zueinander und vor allem werden wir nichts vermissen. Es ist ein Ort der ewigen Glückseligkeit (vgl. Jes 65,17f.).
In Matthäus 17,5 wird berichtet: «Als er noch redete [Petrus mit seinem Bauvorhaben], siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke …» In dieser Wolke ist Gott gegenwärtig, der allen menschlichen und religiösen Gedanken ein Ende setzt und das Wort ergreift. Und wie schon zuvor bei der Taufe des Herrn Jesus wird auch hier Seine Vollmacht und Identität vom Vater selbst bekräftigt und bestätigt: «Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!» Das ist genau das, was der allmächtige Gott durch Mose dem Volk Israel bereits vorausblickend geboten hatte: «Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören!» (5.Mo 18,15). Durch die Verklärung wird nun bestätigt, dass Jesus Christus dieser Prophet ist (vgl. Joh 6,14). Petrus irrte ganz gewaltig, als er meinte, Jesus, Mose und Elia durch den Bau von Hütten auf eine Stufe stellen zu können. Gott sprach aus der Wolke nicht: «Dieser ist ein besonderer Prophet», sondern: «Das ist mein geliebter Sohn». Im Prinzip hatte Petrus diese Sonderstellung des Herrn Jesus nur wenige Tage zuvor noch selbst bekannt: «Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes» (Mt 16,16).
Jesus ist letztlich kein Geringerer als Gott selbst! Das, was Gott hier in aller Deutlichkeit sagt, erinnert sehr stark an Gottes Worte in Jesaja über den Knecht Gottes, der das leidende und stellvertretende Schuldopfer verkörpert (z. B. Jes 42). Und wenn man diesen Heilsweg vor Augen hat, ist es auch verständlich, dass dem Ansinnen von Petrus, drei Hütten zu bauen, eine glasklare Abfuhr erteilt wird. Das zeigt uns abermals, dass Gott keinen Gefallen an Religion hat. Petrus hat es sicherlich gut gemeint, doch sein Ansinnen ist der Weg der Religion, Jesus aber musste ans Kreuz. Ähnlich war es, als Jesus von Seinem bevorstehenden Tod sprach und eben jener Petrus meinte: «Das widerfahre dir nur nicht!» und Jesus ihm schroff entgegnete: «Weiche von mir, Satan!» (Mt 16,22–23). Der Weg ans Kreuz war absolut notwendig und zwingend. Nichts durfte Jesus davon abhalten, der Teufel nicht und die Jünger nicht. So unglaublich und unfassbar es auch klingt, aber es war der unwiderrufliche Wille Gottes, dass Sein Sohn ans Fluchholz ging. Und zwar für dich und für mich.
«Auf ihn sollt ihr hören!» Das gilt allen Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten. Auf Jesus Christus sollt ihr hören, auf ihn allein! Mose und Elia wussten, dass auch ihre Erlösung von der Passion des Herrn Jesus abhängt. So widersinnig es auch scheint, aber es muss Elia und Mose alles daran gelegen haben, dass Jesus den Weg nach Golgatha durchhält und das Werk Seines Vaters vollendet. Es geht nämlich nicht nur um deine und meine Erlösung, sondern um die der ganzen Welt. Ohne den Kreuzestod des Herrn, ohne Sein vergossenes Blut und ohne Seine Auferstehung wären auch Mose und Elia in ihren Sünden gefangen (vgl. Hiob 4,17; Röm 3,10). Jeder Mensch benötigt ein stellvertretendes Opfer. Und Jesus ist dieser Stellvertreter, auch für die Menschen des Alten Bundes (vgl. Hebr 9,15; Röm 3,25–26). Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott Seinen Sohn am Kreuz für uns verbluten lassen. In Seiner Geduld hatte Gott bis dahin die Sünden der Menschen ertragen, um sie jetzt um Jesu willen zu vergeben und somit Seine Gerechtigkeit zu erweisen. So steht fest, dass Gott allein gerecht ist und nur den von seiner Schuld freispricht, der an Jesus Christus glaubt.
In Vers 6 lesen wir die Reaktion der Jünger: «Als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.» Sie erstarrten aufgrund der Heiligkeit Gottes. Ich glaube, wenn wir direkt mit Gottes Angesicht oder eben auch nur mit Gottes Stimme konfrontiert wären, würden auch wir vor Ehrfurcht erzittern. Wie viel mehr wird es den Menschen innerlich zerreissen, der keine Erlösung in Jesus Christus hat! Der hartgesottenste Mann wird im Angesicht Gottes vergehen und sich am liebsten verkriechen wollen. Wie erging es dem Apostel Johannes, als ihm Gott die zukünftigen Dinge offenbarte? «Und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune […] Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete, und als ich mich umwandte, sah ich […] inmitten der Leuchter einen, gleich einem Menschensohn […] und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füssen wie tot» (Offb 1,10–17). Johannes hatte schon viel gesehen in seinem Leben – die Verklärung, die Kreuzigung, den auferstandenen Jesus und Seine Himmelfahrt. Was sollte diesen Mann noch erschüttern? Und doch lässt ihn die Heiligkeit Gottes vor Ehrfurcht wie tot umfallen. Wie tröstlich sind da die Worte des Herrn, die Er zu Johannes spricht: «Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht!» (Offb 1,17). Vielleicht erinnerte sich Johannes in diesem Moment an die Verklärung seines Herrn und Heilands, denn auch damals hatte Jesus Seine Jünger ermutigt: «Und Jesus trat herbei, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht!» (Mt 17,7).
In Jesus müssen wir uns nicht fürchten vor dem Gott, der Seele und Leib zu verderben vermag (Mt 10,28). In Jesus brauchen wir auch die Welt nicht fürchten, da wir in Ihm die Welt überwunden haben (1.Joh 5,4–5). Der Zuspruch Jesu ist sowohl ein diesseitiger Trost als auch eine zukünftige Hoffnung: «Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?» (Röm 8,31).
Und damit kommen wir zum letzten Vers unseres Textes: «Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein» (Mt 17,8). Die drei Jünger waren mit dem Menschen Jesus auf den Berg gegangen und wurden dort Zeugen Seiner Göttlichkeit. Zudem begegneten ihnen die höchsten Repräsentanten des jüdischen Gesetzes und der Propheten – Mose und Elia. Die Jünger hörten die furchteinflössende Stimme Gottes und das damit verbundene Zeugnis: «Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Auf ihn sollt ihr hören!» Sie wagten es nicht, aufzublicken. Doch dann spürten sie die Hände des Herrn Jesus und Seine Stimme, die sprach: «Fürchtet euch nicht!» Es ist die gnädige Hand Gottes, die sie anrührt, und es ist Sein Aufruf, Ihm zu vertrauen. Jesus lässt uns aufstehen und ermöglicht uns sogar, in das Angesicht der Herrlichkeit Gottes zu blicken.
Hier, bei der Verklärung, wird den Jüngern buchstäblich vor Augen geführt, worauf es ankommt: Sie sahen niemanden mehr ausser Jesus allein. Worauf ist unser Blick gerichtet? Möge der Herr es schenken, dass auch wir niemals das Wesentliche aus den Augen verlieren – die Gnade in Jesus Christus allein! Amen!